Ausflugstipp: Vor den Toren der Bundeshauptstadt

Die älsteste Kurstadt der Mark Brandenburg

Der Ruf Freienwaldes als Badestadt geht auf mehr als 3000 Jahre märkische Geschichte zurück. Es ist nachgewiesen, dass die älteste Kurstadt der Mark Brandenburg bereits seit 1864 besteht. Heute ist sie vor allem mit dem Namen „Fachklinik und Moorbad für Orthopädie und Rheumatologie“ verbunden. Aber Bad Freienwalde hat noch weit mehr zu bieten als Gesundheit und Wellness. Sein Werbeslogan lautet: “Gesundheit und munter.“

Als im 17. Jahrhundert der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von den Vorzügen des Naturraumes und der natürlichen Heilmittel hörte, entwickelte sich das, was heute „Historisches Kurviertel“ und „Historische Altstadt“ genannt wird.

Das „Historische Kurviertel“ umfasst das Kurhaus (einst als luxuriöses Hotel errichtet, heute Kernstück der Fachklinik), das Kurmittelhaus (einst Bade- und Logierhaus für adlige Gäste, heute nach denkmalpflegerischer Rekonstruktion für „Offene Badekuren“ und Rezeptverordnungen auf Gesundheits- und Selbstzahlerprogramme ausgerichtet) und die Quellen des Gesundbrunnens (darunter der 100 jährige Brunnen an der Kurfürstenquelle, der man nach der Entdeckung des Radiums eine hohe Radioaktivität nachsagte und die letzte nach sprudelnde Trinkquelle des Gesundbrunnes ist). Viele Kurgäste – darunter der Autor dieses Beitrages – und auch etliche Freienwalder laben sich an dem kühlen und etwas nach Eisen schmeckenden Wasser und veredeln damit ihren Kaffee.

War es einstmals das Heilwasser, das für die Genesung der Menschen sorgte, so ist es heute vor allem das Naturmoor, das zur Therapie angewandt wird.

Ihren besonderen Reiz für Geist und Seele hat die „Historische Altstadt“, der das jährlich stattfindende Altstadt-Fest gewidmet ist. Diesmal findet es am 08. und 09. September statt. Es bietet in neun Höfen und drei Bühnen Kultur der unterschiedlichen Art und Weise. Übrigens: Bürgermeister Ralf Lehmann ruft zum Kauf von „Herzen für die Kultur“ auf, da der Besuch des Altstadtfestes unverändert kostenlos ist. Am Tag des Offenen Denkmals am Sonntag (10. September) wird das Teehäuschen im Bad Freienwalder Schlosspark im Mittelpunkt des diesjährigen Geschehens stehen. Der vor kurzen gegründete Verein „Freundeskreis Schloss Freienwalde“ dem viele Berliner als Mitglieder angehören, stellt sich erstmalig der Öffentlichkeit vor. Das Teehäuschen wurde 1790 als Pavillon der Königin Friederike Luise (nicht zu verwechseln mit der legendären Königin Luise, deren Schwiegermutter sie war) errichtet. Es diente ihr bis zum Bau des Schlosses im Jahr 1798 / 99 als Sommerresidenz. Sie gilt als Erbauerin und erste Bewohnerin des Schlosses Freienwalde.

Aber Bad Freienwalde ist zugleich auch eine bemerkenswerte Kulturstadt. Bereits zum 4 Mal präsentierte sich im August die „Sommerkomödie im Oderbruch“. 2006 wurde mit Erfolg die Boulevardkomödie „Boeing, Boeing“, ein Verwechslungsstück des Schweizer Autors Marc Cameletti aus dem Jahre 1960 aufgeführt. Tony Curtis und Jerry Lewis spielten seinerzeit in der gleichnamigen Hollywood-Verfilmung die Hauptrollen. Wer mehr über die Geschichte der ältesten Kultur- und Badestadt der Mark Brandenburg wissen möchte, dem sei ein Besuch im Oberlandmuseum von Bad Freienwalde empfohlen.

Kurzum: Warum nur in die Ferne schweifen, wenn das Körper- und Seelenheil eigentlich so nahe liegt. Nur cirka eine Auto – oder Bahnstunde nordöstlich von Berlin befindet sich das Moorheilbad Bad Freienwalde. Reizvoll eingebettet in die bewaldeten Berge des Oberbarnims und am Rande der weiteren Ebene des Oberbruchs. In der Nähe befinden sich u.a. das Schiffshebewerk Niederfinow oder das Fontane – Haus Schiffmühle. Und fast vor der Haustür des Klinikums kann man im Winter und im Sommer das nordöstlichste Wintersportgebiet Deutschlands mit drei verschiedenen Sprungschanzen bestaunen. Herz, was willst Du eigentlich mehr !

gm