Die Prignitz mit Matthias Platzeck

MEDIENINFO-BERLIN konnte den Ministerpräsident Matthias Platzeck auf seiner Traditionelle Sommer-Tourismus-Pressefahrt  2013 begleiten.

Alle Fotos: Copyright © 2013 www. MEDIENINFO-BERLIN.de / Günter Meißner

Die Prignitz mit Matthias Platzeck

Auf dem Balkon der Burg Lenzen Foto: © Günter Meißner MEDIENINFO-BERLIN

Auf dem Balkon der Burg Lenzen Foto: © Günter Meißner
MEDIENINFO-BERLIN

 

 

Im Rahmen seiner jährlichen Tourismus-Tour besuchte der scheidende Ministerpräsident Matthias Platzeck Anfang August 2013 die Prignitz, nachdem ursprünglich die Region um Cottbus mit Schloß Branitz und dem von Fürst Pückler-Muskau geschaffenen Landschaftspark dafür vorgesehen war. Obwohl das Hochwasser im Juni 2013 auch in die Prignitz vorgedrungen war, wurden die touristischen Ziele nicht in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem blieben nach dem Hochwasser die Besucher aus, was sich für das Gebiet wirtschaftlich stark bemerkbar machte. Matthias Platzeck wollte mit der Fahrt durch die Prignitz darauf aufmerksam machen, dass niemand auf eine Reise in diese Region verzichten sollte. Die Fluten des Hochwassers erreichten lediglich Sachsen und Niedersachen und verursachten dort erhebliche Schäden; Brandenburg blieb weitgehend verschont. So hoffen Hotel- und Gaststättenbesitzer, Fahrrad- und Bootsverleiher nun auf einen schönen Spätsommer und Herbst.

Ein besonderer Anziehungspunkt ist die Burg Lenzen, eine der schönsten und ältesten Burganlagen an der Elbe, wo im Jahr 929 die Slawen von dem Heer des ostfränkischen Königs Heinrich I. vernichtend geschlagen wurden. Anfang der 90er Jahres des vorigen Jahrhunderts bekam der Umweltschutzverband BUND die Burg von der letzten Besitzerin geschenkt und baute sie nach aufwendiger Restaurierung zu einem Besucher- und Tagungszentrum aus. Jetzt gibt es ein Hotel sowie ein gutes Restaurant in der Burg. Vom 28 Meter hohen Burgturm mit seinen drei Meter dicken Mauern hat man einen weiten Blick über die Elbe und die Elbauen. Ein Biosphärenreservat ist hier entstanden, wo zu DDR-Zeiten eine Sperrzone war und die Bewohner der umliegenden Orte ihre Häuser nur mit einen speziellen Passierschein erreichen konnten.

Nach der Besichtigung von Burg und Burggarten wurde anschließend auf dem Elbdeich zum „Bösen Ort“ geradelt, allen voran Matthias Platzeck, der nach seiner Erkrankung einen fitten Eindruck machte. Es wurde die größte deutsche Deichrückverlegung besichtigt, um der Elbe bei Hochwasser mehr Raum zu geben. Auf der entstandenen Fläche kann sich jetzt ein Urwald entwickeln. Bemerkt werden muß, dass Bauern und Landbesitzer sehr eindringlich überredet werden mussten, das Land für die Rückverlegung des Deiches zur Verfügung zu stellen. Beim Elbe-Hochwasser in den Jahren 2002 und 2006 wurden jeweils eine Million Sandsäcke benötigt, um die Umgebung von Lenzen vor dem Wasser zu schützen. In diesem Jahr wurden sie nicht gebraucht. Der Elbe-Radweg ist eine der Hauptattraktionen in der Prignitz.

 

 

Brandenburs Ehemaliger Ministerpräsident Mathais Platzeck fährt an der Spitze einer Fahrradkolone auf dem Elbdeich bei Böser Ort Foto: © Günter Meißner MEDIENINFO-BERLIN

Brandenburs Ehemaliger Ministerpräsident Mathais Platzeck fährt an der Spitze einer Fahrradkolone auf dem Elbdeich bei Böser Ort Foto: © Günter Meißner
MEDIENINFO-BERLIN

Bürgermeister Harald Pohle erklärt die Neugotische Patronatskirche von 1858 Foto: © Günter Meißner MEDIENINFO-BERLIN

Bürgermeister Harald Pohle erklärt die Neugotische Patronatskirche von 1858 Foto: © Günter Meißner
MEDIENINFO-BERLIN

Bei der Rast in Cumlosen, dem schönsten Dorf der Elbtalauen, am restaurierten Küsterhaus von 1852, wurde dann die daneben liegende neugotische Patronatskirche von 1858 besichtigt.

Martin Linsen, Referatsleiter Tourismus im Wirtschaftsministerium Brandenburg, erläuterte, dass man inzwischen die Werbung für die Prignitz verstärkt habe; schließlich sei der wirtschaftliche Schaden nicht durch das Hochwasser entstanden, sondern durch die Stornierungen. Uwe Neumann, Geschäftsführer vom Tourismusverband Prignitz, wies darauf hin, dass die Prignitz über ein gut ausgebaute Radwegenetz verfügt. Die Vernetzung der Radwege in der Prignitz sei einmalig in Deutschland. Vom Tourismusverband werden verschiedene Radtouren angeboten, so unter anderem neben dem Elbe-Müritz-Rundweg die
80 km lange „Gänse“-Tour, so bezeichnet nach dem Adelsgeschlecht der Edlen Herren Gans zu Putlitz, das vom 10. bis zum 12. Jahrhundert eine bedeutende Rolle bei der Kolonisierung und Christianisierung der Prignitz einnahm.

Die „Adebar“-Tour führt rund um das Storchendorf Rühstädt, wo die abendliche Fütterung der Jungstörche durch ihre Eltern ein Erlebnis ist. Allerdings ziehen die Störche Mitte August in den Süden um dort zu überwintern. In diesem Jahr gab es 72 Jungstörche; im vorigen Jahr waren es 54 Tiere. Es ist die storchenreichste Region in Brandenburg. Im Reservat gibt es 20 Seeadler, der Stolz von Jan Schormann vom Biosphärenreservat. Die zwei Besucherzentren in der Region werden jährlich von über 35.000 Gästen besucht, um sich über Umweltschutz und die entsprechenden Maßnahmen sowie den Schutz der biologischen Entwicklung zu informieren.

 

Auf dem Gelände der Alten Mühle in Wittenberge schüttelt Matthias Platzeck den letzten Sandsack des Hochwassers aus.  Foto: © Günter Meißner MEDIENINFO-BERLIN

Auf dem Gelände der Alten Mühle in Wittenberge schüttelt Matthias Platzeck den letzten Sandsack des Hochwassers aus. Foto: © Günter Meißner
MEDIENINFO-BERLIN

Weiter ging die Fahrt nach Wittenberge; der Stadt, die durch das Hochwasser im Juni 2013 erheblich gefährdet war. Bei einem normalen Wasserstand der Elbe zwischen 2.30 und 2.50 Meter stand das Wasser hier 7,85 Meter hoch. Nur dem Einsatz der Wittenberger und ihrer Helfer war es zu verdanken, dass Wittenberge nicht überflutet wurde. Bürgermeister
Dr. Oliver Hermann erläuterte die Entwicklung der Stadt nach der Wende, die von einer im 19. Jahrhundert entstandenen Industriestadt inzwischen zu einer viel besuchten Urlauberstadt wurde.

Copyright © 2013 www. Medieninfo-Berlin.de. / Text: Edelgard Richter , Foto: Günter Meißner