150 Jahre Rotes Rathaus

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat zum Auftakt des Jubiläumsjahres des Roten Rathauses dessen 150-jähriges Bestehen und die Bedeutung des Baues für Berlin gewürdigt:

„Seitdem der Grundstein des Roten Rathauses gelegt worden ist, verbindet sich mit diesem Gebäude im Herzen der Stadt der Gestaltungsanspruch ihrer Bürgerschaft. Die politischen Verhältnisse haben sich in anderthalb Jahrhunderten immer wieder verändert, und es gab mehrfach Perioden der Entmündigung der Bürgerinnen und Bürger, über die ureigenen Anliegen ihrer Stadt selber zu bestimmen. Doch im Kern steht das Berliner Rathaus bis heute für genau diesen bürgerschaftlichen und demokratischen Anspruch: Die Bürgerinnen und Bürger gestalten durch die von ihnen bestimmte Stadtregierung und ihre Vertretung ihr Berlin, und sie bestimmen damit die Zukunft ihrer Stadt. Die architektonische Verkörperung dieses Anspruchs ist das Rote Rathaus.“

Der Regierende weiter: „Dieser Anspruch drückt sich in dem Ereignis aus, das für uns Anlass der Jubiläumsfeier 150 Jahre Rotes Rathaus ist: Am 6. Januar 1870, am kommenden Montag vor 150 Jahren, trat die Berliner Stadtverordnetenversammlung zum ersten Mal im neuen Rathaus zusammen. Dieses Gremium war die gewählte Vertretung der Berlinerinnen und Berliner. Mit dem Einzug der Berliner Bürgerschaft war der Umzug in den Neubau abgeschlossen. Wie sehr schon diese Stadtverordnetenversammlung für Demokratie gekämpft hat, zeigt die Durchsetzung der Öffentlichkeit ihrer Sitzungen. Deshalb gab es im neuen Rathaus eine Zuschauertribüne mit knapp 100 Plätzen. Das war unter den autoritären Bedingungen des Kaiserreichs ein mehr als nur symbolischer Erfolg. Er ist der Beginn einer Traditionslinie, in der wir auch heute noch stehen. Demokratie und Freiheit, Rechtsstaat und Toleranz sind Werte, für die damals gekämpft wurde, die immer wieder auch auf städtischer Ebene verteidigt und neu erstritten werden mussten. Dafür, dass das Rote Rathaus für alle Zukunft ein Haus der Demokratie sein und bleiben soll, dafür stehen wir alle, jede Berlinerin und jeder Berliner, in der Pflicht.“

Michael Müller: „Wir nutzen das Jubiläumsjahr, um das Rote Rathaus noch mehr zum Haus aller Berlinerinnen und Berliner zu machen. Wir haben Projekte vorbereitet wie zum Beispiel das erste umfassende Buch zur Geschichte unseres Rathauses. Es wird unterhaltsame Ereignisse wie das Bürgerfest und andere Veranstaltungen vor dem Rathaus geben. Das Rote Rathaus hat eine spannende und wechselvolle Geschichte, es zeugt von Erfahrungen der vielen Generationen von Berlinerinnen und Berlinern, die vor uns da waren. Wir wollen es als offenes Haus im Zentrum der weltoffenen und demokratischen ‚Stadt der Freiheit‘ bewahren und weiterentwickeln.“

Die 448 Seiten umfassende, bebilderte Chronik des Amtssitzes der Oberbürgermeister und Regierenden Bürgermeister unter dem Titel „Das Rote Rathaus in Berlin. Eine politische Geschichte“ erscheint Ende Januar und wird von Michael Müller und den Autoren der Öffentlichkeit präsentiert. Mit einer eigens produzierten Serie auf den Social-Media-Kanälen der Senatskanzlei wird neben weiteren Aktionen ab Februar in jeder Woche des Jubiläumsjahrs ein besonderes Thema rund ums Rathaus vorgestellt. Im Sommer findet auf dem Rathaus-Forum u.a. ein großes Bürgerfest zum Jubiläum statt. Über die einzelnen Events werden die Medien rechtzeitig unterrichtet. Während des Jubiläumsjahrs 2020 wird die Seite zum Roten Rathaus auf Berlin.de ständig aktualisiert.