2. Etappe von Sachsenbrunn nach Sonneberg  

Ein Ferngespräch mit dem Hüter des Murmelmuseums in Sachsenbrunn hatte bereits erste Probleme mit den aktuellen Projekten unabhängig von Corona angedeutet. Umso erfreuter waren wir, Museumsleiter Axel Trümper optimistisch zu begegnen. Seit 1995 hat der Berliner, studierter Bildhauer, Restaurator und Kunstmaler, die alte marode Wassermühle an der Werra restauriert und ihr nachhaltiges Leben eingehaucht. Das neue Motto für die ehemalige Märbelmühle: „Von der Munition zum Spielzeug“. Ursprünglich hatte man im Mittelalter hier Kalksteinkugeln für Vorderlader (Gewehre und Pistolen) gefertigt. Erst später wurde daraus die Spielzeugmurmel. Trümper organisiert das gefragte Museum ehrenamtlich, geht an die Schulen und veranstaltet jährlich einen Denkmal- und Mühlentag. Stark unterstützt von seiner Frau Moni, Kindergärtnerin und Kreativpädagogin. Ein Rundgang durch die wieder intakte Mühle wird zur Geschichtsstunde der besonderen Art. Wir besichtigen Kugelmühle und Mühlrader, rasten in der Museumsstube und bestaunen Murmeln, Murmeln, Murmeln. Lange schon streiten die Murmelfreunde für eine offizielle Anerkennung ihrer „Murmelregion“. Inzwischen haben die Tourismusoberen aber die Gegend zur Region „Coburg-Rennsteig“ deklariert (www.murmelmuseum.info).

Murmelmuseum
Museumschef Trümper       

 Nach dem dörflichen Idyll nun zum absoluten Höhepunkt unserer Tour: die Weltspielwarenstadt Sonneberg am Südhang des Thüringer Waldes. Im 1901 gegründeten Deutschen Spielzeugmuseum warten 5.000 Spielzeuge auf uns, entdeckt zu werden. Die älteste Spielzeugsammlung Deutschlands zeigt Spielzeug von den Anfängen bis zur Gegenwart. Vor dem Rundgang bietet ein Einführungsfilm kompakte Information zur Geschichte der Spielzeugherstellung in Sonneberg. Die Ausstellung seltener und sehenswerter Exponate im historischen Museumsgebäude selbst führt auf eine Zeitreise durch die Kulturgeschichte des Spielzeugs. Übrigens darf im Deutschen Spielzeugmuseum auch gespielt werden. Zwei Spielbereiche sorgen für Entspannung und Spaß. Ein buntes museumspädagogisches Programm hält insbesondere an Nachmittagen in den Thüringer Ferien vielfältige Kreativangebote bereit. Das Spiel- und Spielzeugthema zieht sich in Sonneberg gewissermaßen durch die ganze Stadt. Kinder und Jugendliche, alle Besucher werden an 11 originellen Stationen zum Spielen, Entdecken und Erleben der Stadt eingeladen. Diese symbolisieren zugleich die außergewöhnliche Spielzeugtradition von Sonneberg  (www.deutschesspielzeugmuseum.de).

Die Sonneberger Spielzeugfirmen wie Martin Bären, Piko, Dickie Outlet mit 4000 Artikeln oder volk´s baukasten stehen für Qualität und modernes Design. Einige von ihnen bieten Besuchern neben stimmungsvollem Werksverkauf auch interessante Einblicke in die Handwerkskunst der Spielzeugherstellung. Leider haben wir es nicht bis zum Deutschen Teddybärenmuseum geschafft. Es befindet sich oberhalb der Manufaktur von MARTIN Bären und zeigt unter anderem den kleinsten und größten Teddybären der Welt. Alle Teddybärenfreunde finden hier eine große Auswahl an modernen und traditionellen Teddybären für Kinder zum Kuscheln oder Erwachsene zum Sammeln. Das traditionsreiche Sonneberg hat seinen Ruf als Spielzeugstadt seit dem 16. Jahrhundert begründet. Vor allem mit der Puppenherstellung – vorrangig in Heimarbeit – hatten die thüringer Vorfahren Weltgeltung erreicht. Heute sind in Sonneberg noch etwa 300 Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen der Spielzeugbranche tätig. Der Tradition getreu wird in Sonnebergs Stadtgrenzen und im nahen Umland noch immer Spielzeug hergestellt – Puppen, Teddybären und Plüschtiere zum Spielen oder zum Sammeln (https://www.martinbaeren.de/teddybaeren-museum/).

Sebastian Glaser mit Martin Bär

P.S.:Auf Grund von Corona war es leider nicht möglich, Fotos vom Spielmuseum in Sonneberg (innen) zu machen.

Text und Fotos © O. Knackfuss

folgt 3. Etappe:

Neustadt-Coburg-Rödental   (Stationen der SZS)