750 Jahre Kloster Neuzelle

 

Blick auf das Zisterzienserklosters

 Das Kloster Neuzelle wurde im Jahre 1268 von Markgraf Heinrich dem Erlauchten gestiftet und später von den Ziesterzienser-Mönchen übernommen. Das Kloster war eine Ausgründung des Mutterklosters Altzella in Sachsen. Zur Klosterherrschaft gehörten über 30 Dörfer in der Niederlausitz und auch einige in der Mark Brandenburg. Der Reichtum des Klosters spiegelt sich noch immer in den beiden reich geschmückten Barockkirchen und dem neugotischen Kreuzgang wider. Im Zuge der Säkularisierung 1817 wurde die Pfarrkirche St. Marien evangelisch, die ehemalige Konventskirche blieb katholisch.

Über die 750-Jahr-Feiern des Zisterzienserklosters Neuzelle in diesem Jahr hat Ministerpräsident Dietmar Woidke die Schirmherrschaft übernommen. Für Woidke ist die Anlage eine „barocke Perle“ und ein „einmaliges Zeugnis der kirchlichen Baukunst“ in Brandenburg.

 

Woidke erläuterte: „Die Zisterzienser kamen aus Frankreich und brachten ihre mönchische Kultur mit. Ihre erhalten gebliebenen Klöster faszinieren noch heute durch Einfachheit, Harmonie und Schönheit. Der Orden der „Weißen Mönche“ beeinflusste und prägte unsere Kulturlandschaft“.

Mönche brachten seit dem 12. Jahrhundert neben ihrem asketischen Leben auch Ackerbau, Ziegelherstellung und Weinkultur in die Mark. Säkularisierung, Dreißigjähriger Krieg und Reformation führten zwar in vielen Regionen zum Verfall der klösterlichen Anlagen. Jedoch kann noch heute der Geschichte von 16 Klöstern in Brandenburg nachgespürt werden.

Woidke berichtete: „Die Anlage in Neuzelle wird mit viel Liebe und Engagement gepflegt. Sie überrascht als barocke Perle, die den Stürmen der Zeit trotzen konnte. Daher übernehme ich gern die Schirmherrschaft für das Festjahr zum 750jährigen Bestehen des geschichtsträchtigen Klostern und freue mich, dass es nun nach 200 Jahren weltlicher Nutzung auch wieder geistliches Zentrum wird“.

Im November 2016 beschlossen der Konvent der Zisterzienser der Abtei Stift Heiligenkreuz in Österreich, das Kloster Neuzelle bis 2018 wieder zu besiedeln. Geplant war, dass zunächst acht Mönche ein sogenanntes Priorat – also eine Niederlassung der Abtei Heiligenkreuz – gründen und das Klosterleben neu etablieren. Schon jetzt sind vier Mönche in Neuzelle.

Zum Kloster gehöre zwei Barockkirchen, ein gotischer Kreuzgang, ein barocker Klostergarten und zwei Museen. Auf dem Klosterareal befinden sich derzeit eine private Internatsschule mit rund 500 Schülern sowie eine private Brauerei. Jedes Jahr besuchen mehr als 100.0000 Gäste das Stift Neuzelle. Es gibt Konzerte, Lesungen und Ausstellungen. Die Stiftung Stift Neuzelle wurde 1996 als

Nördlicher Kreuzgang

Passionsdarstellungen Heiligen Grab ca. 1750

öffentlich-rechtliche Stiftung des Landes gegründet. Sie hat die Aufgabe, die ehemalige Klosteranlage wieder herzustellen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen sowie Wissenschaft, Bildung und Kultur zu fördern. Inzwischen präsentiert sich die Klosteranlage weitgehend saniert. Die Baumaßnahmen werden unter anderem von Land, Bund und EU gefördert.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.

Fotos: Günter Meißner