Gedenkort Seelower Höhen

April 1945 … Ende des Zweiten Weltkrieges … das größte Schlachtfeld auf deutschen Boden …   die letzte Schlacht vor der Eroberung Berlins durch die Rote Armee. Heute: … das Denkmal der Sieger … das Erinnern der Besiegten … ein einmaliger Ort.

Das Deutsch-Russische Forum hatte am 10. Mai 2017 interessierte Berliner zu einer Busexkursion an die historische Stätte nahe der Oder eingeladen. Die Teilnehmer gedachten an Denkmal und Soldatenfriedhof den Gefallenen des Krieges. Hier im Oderbruch und auf dem Höhenzug standen sich hunderttausende Soldaten, 14 000 Geschütze, 5 000 gepanzerte Fahrzeuge und die gleiche Anzahl an Flugzeugen der deutschen Wehrmacht und der Sowjetarmee gegenüber.

lk.Sebastian-Nitzsche-Stellv.-Geschäftsführer re.unser Redakteur-Günter-Knackfuß-.jpg

Am 16. April 1945 begann die letzte sowjetische Großoffensive auf europäischem Territorium. Die „Berliner Operation“ hatte das Ziel den deutschen Widerstand endgültig zu brechen und den Krieg in Berlin zu beenden. Heute stellt dieser geschichtsträchtige Ort in Einheit von „Erinnern, Mahnen und Gedenken“ eine wichtige Begegnungsstätte dar (http://www.gedenkstaette-seelower-hoehen.de/).

Sowjetische Kriegsgräberstätte

Während der vom Deutsch-Russischen Forum organisierten

Sowjetische Kriegsgräberstätte

Gesprächsrunde „Gedenk- und Erinnerungskultur heute“ hatten die Teilnehmer eine angeregte Diskussion mit Armeeveteranen und Historikern. Gäste waren u.a. General Alexej Troschin und Oberst Burmistrow vom Veteranenverband der Russischen Föderation sowie der Historiker Richard Lakowski. General Troschin zeigte sich ergriffen von der kürzlichen Freilegung eines Massengrabes von russischen Soldaten, 72 Jahre nach Kriegsende. Die Veteranen unterstützen in den Schulen in Russland sogenannte Schüler-Suchtrupps, die sich auf die historischen Spuren nach Angehörigen von Gefallenen begeben.

Thematisiert wurde in der Runde vor allem die Zukunft der Erinnerungskultur. Moderator Dr. Helmut Domke präferierte eine „dialogische Erinnerungskultur“, da es heute nur noch wenige unmittelbare Zeitzeugen gibt. Auch müssten die Gedenkstätten und Kriegsgräber in die Verantwortung der jüngeren Generation übergehen, da wir sonst an den millionenfachen Opfern schuldig werden.

lk. General Troschin, re. Oberst Burmistrow

Auch ergäben sich Möglichkeiten durch die Volksdiplomatie und eine starke Zivilgesellschaft. Projektarbeit können auch die bestehenden Städtepartnerschaften leisten sowie ein größeres Interesse für die Deutsch-Russische Jugendstiftung von deutscher Seite. Buchautor Lakowski sagte: „Erinnerungskultur hat etwas mit Zukunft zu tun. Dafür sind auch das Land Brandenburg und der Bund gefordert. Seelow ist nur ein Ort des Krieges“. Für die Teilnehmer der Tagestour war diese Reise Gedenken, Geschichtslektion und Erinnerung zugleich.

Aktuelles Angebot: Sonntags um Elf im Museum. Jeweils am ersten Sonntag im Monat zeigen Museumsführer in einer öffentlichen Führung den Besuchern die Gedenkstätte und die Ausstellung. gk

Foto: (C) Günter Meißner

Anfahrt im web: http://www.gedenkstaette-seelower-hoehen.de/cms/?path=ged-anfahrt.htm

 

Gedenkstätte / Museum Seelower Höhen / Museum Seelower Höhen

Küstriner Straße 28 a, 15306 Seelow

April bis Oktober: Di-So 10 – 17 Uhr / November – März: Di – So 10 – 16 Uhr

Weihnachten bis Neujahr geschlossen

www.gedenkstaette-seelower-hoehen.de / E-Mail: info@seelowerhoehen.de

Telefon: 03346 – 597