Altersvorsorge fördern

 Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) begrüßt, dass der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in seinem dieser Tage veröffentlichen Jahresgutachten zu Fragen der Altersvorsorge Stellung bezogen hat. „Bei der Förderung der privaten Altersvorsorge gibt es großen Handlungsbedarf. Im Durchschnitt aller Privathaushalte hat sich die Sparquote zwar wenig verändert, gerade bei Haushalten mit niedrigen Einkommen gibt es aber eine erhebliche Vorsorgelücke, auch infolge der anhaltenden Niedrigzinsphase“, so BVR-Vorstandsmitglied Andreas Martin.

 

„Die Riester-Rente ist nach wie vor ein wichtiges Instrument der privaten Altersvorsorge der Bundesbürger. Ihre staatliche Förderung sollte die Bundesregierung verbessern, zum Beispiel durch eine Erhöhung der Förderhöchstgrenze“, forderte Martin. Die jetzige Förderhöchstgrenze, die bereits bei der Einführung der Riester-Rente im Jahr 2002 festgelegt wurde und seit ihrem Inkrafttreten im Jahr 2008 unverändert blieb, sollte künftig regelmäßig an die Zuwächse der Lohn-und Gehaltsentwicklung angepasst werden. Aktuell liegt die Höchstgrenze bei 2.100 Euro; entsprechend der Erhöhung der Löhne und Gehälter um 55 Prozent seit der Einführung der Riester-Rente müsste sie heute bei rund 3.200 Euro liegen.

 

Genauso wichtig ist es aus der Sicht des BVR, die Riester-Rente für die Sparer zu vereinfachen und so attraktiver und transparenter zu gestalten. „Künftig sollten alle Bürger förderberechtigt werden, damit die bislang erforderliche Prüfung auf Zulagenberechtigung entfallen kann. Auch sollte die Zulagenförderung durch das Finanzamt erfolgen, das ohne eine weitere Datenmeldung der Sparer über die Ansprüche entscheiden könne. Neben der Weiterentwicklung der Riester-Rente sollte die Bundesregierung weitere Möglichkeiten prüfen, durch steuerliche Anreize die private Altersvorsorge zu fördern“, so Martin.

 

Die Konjunkturprognose des Sachverständigenrats, die von einem Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent 2018 und 1,5 Prozent 2019 ausgeht, hält der BVR für konservativ. Der BVR rechnet mit einem etwas höheren Wachstum von knapp 2 Prozent in diesem Jahr und 1,8 Prozent in 2019. Es sei wahrscheinlich, dass der Aufschwung 2019 anhalten werde, obgleich die Gefahren für eine spürbare Abschwächung deutlich zugenommen hätten. Zu den größten Risiken zählen derzeit der zunehmende Protektionismus und die Gefahr eines ungeordneten Brexit.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.