Aufmerksam an der Zapfsäule

Auch bei so selbstverständlichen Dingen wie dem Griff zur Zapfpistole an der Tankstelle sollten Autofahrer konzentriert zur Sache gehen. Wer falschen Kraftstoff in den Tank einfüllt, riskiert einen Motorschaden. Wenn es doch passiert ist, gilt die Regel: Zündung aus, Motor aus, Pannendienst oder Werkstatt rufen.

 

„Egal, ob Benzin statt Diesel oder Diesel statt Benzin in den Tank geflossen ist: Am besten nicht einmal die Zündung einschalten“, sagt Mario Schwarz, Leiter der DEKRA Niederlassung Berlin. „Auf keinen Fall starten oder den Motor sofort wieder abstellen.“ Durch die Fehlbetankung könnten Kraftstoffpumpen, Einspritzdüsen, Kraftstofffilter und auch der Motor selbst Schaden nehmen. Deshalb müsse das Fahrzeug auf jeden Fall in die Werkstatt.

 

Dabei ist zu unterscheiden: Wurde nur getankt, ohne den Motor zu starten? Wurde der Motor gestartet und das Fahrzeug gefahren? Ist das Fahrzeug gefahren und dann liegen geblieben? Die Konsequenzen und Kosten sind verschieden: Die Automobilhersteller haben für all diese Szenarien jeweils geregelt, wie im einzelnen Fall vorzugehen ist. Im einen Fall kann es genügen, den Tank zu leeren und das Kraftstoffsystem zu spülen; im anderen kann es sein, dass Tank, Leitungen, Hochdruckpumpe und Injektoren ersetzt werden müssen. „Das kann bis zum Totalschaden gehen“, warnt Schwarz.

 

Lange vorbei sind auch die Zeiten, in denen man dem Diesel im Winter etwas Benzin als Fließverbesserer zusetzen konnte. Bei modernen Dieselfahrzeugen ist das nicht ratsam, da selbst geringe Mengen an Ottokraftstoff im Diesel zu Schäden führen können. Im Übrigen geben die Kraftstoffhersteller dem Dieselkraftstoff in den Wintermonaten nach DIN EN 590 Additive zu, die einem „Versulzen“ entgegenwirken.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.