Auftragslage gut

Die Präsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB); Dipl.-Ing. Peter Hübner, und des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes /ZDB), Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein konnten für das Jahr 2017 erfreuliche Zahlen vermelden. So stiegen die Umsätze im Bauhauptgewerbe um 4 Prozent auf gut

117 Mrd Euro. Auch der Auftragseingang hat in den ersten zehn Monaten des Jahres 2017 um fast 5 Prozent höher gelegen als im Jahr davor. Daher haben 2017 trotz der intensiven Bautätigkeit die Auftragsbestände in jedem Quartal noch einmal das bereits hohe Vorjahresniveau übertroffen.

Im Wohnungsbau gehen beide Verbände für 2018 von einem Umsatzplus in Höhe von 3,5 Prozent aus, die Zahl der fertiggestellten Wohnungen wird auf etwa 320.000 Einheiten geschätzt, während der klassische Eigenheimbau auf Vorjahresniveau stagnieren wird. „320.000 Wohnungen bedeuten zwar eine Verdoppelung des Fertigstellungsniveaus gegenüber 2010. Das reicht aber noch nicht an den Bedarf von mindestens 350.000 Wohnungen heran“, so Hübner und Loewenstein.

Ein Umsatzwachstum von 4 Prozent wird im Wirtschaftsbau angenommen. Da die Industrie gut ausgelastet ist, werden die Unternehmen auch weiterhin investieren.

Nach einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft sind die Auftragsbücher der Baubranche gut gefüllt. Ende September 2017 ist mit 17,2 Mrd Euro der mit Abstand höchste Wert seit mehr als 20 Jahren verbucht worden.

Im öffentlichen Bau gab es Ende des dritten Quartals 2017 mit 17 Mrd Euro einen Rekordauftragsbestand. Im öffentlichen Bau erwarten die Verbände im neuen Jahr ein Umsatzwachstum von etwa 4 Prozent.

Nach Einschätzung der beiden Präsidenten schlägt sich die positive Baukonjunktur auf den Bauarbeitsmarkt durch. Im Vorjahr stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Bauhauptgewerbe um 3 Prozent von 705.000 auf 805.000.

Bei der Beschaffung bezahlbaren Wohnraums sehen die Präsidenten weiterhin dringenden Handlungsbedarf bei Bund, Ländern und Kommunen. Dazu zählt die Baulandbereitstellung, weshalb bebaubare Grundstücke verbilligt bereitgestellt werden sollten. 2016 wurden im sozialen Wohnungsbau knapp 25.000 Wohneinheiten fertiggestellt; benötigt werden aber dem Bedarf entsprechend jährlich 80.000.

Sorgen macht den Fachverbänden der Fachkräftemangel. So sind Stellen für Meister rund 160 Tage unbesetzt und auf einen arbeitslosen Bauingenieur kommen zwei offene Stellen. Der in den letzten Jahren erfolgte Abbau an Kapazitäten in den öffentlichen Bauverwaltungen verursacht weitere Schwierigkeiten, denn dies hat zu einer längeren Dauer von Genehmigungsverfahren geführt.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.