Automobilindustrie verbessert Klimabilanz

„Der Rückgang des Kohlendioxid-Ausstoßes in Deutschland zeigt, dass die Anstrengungen zum Klimaschutz Wirkung zeigen“, betonte VDA-Geschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel mit Blick auf die jüngsten Zahlen zur Entwicklung der CO2-Emissionen. „Die deutsche Automobilindustrie leistet ihren Beitrag für die Verbesserung der Klimabilanz.“

Im Zeitraum von 1990 bis 2018 ist die Straßenverkehrsleistung in Deutschland, also die Summe von Personen- und Tonnenkilometern, um 89 Prozent gestiegen. Die CO2-Emissionen im Straßenverkehr haben dagegen im selben Zeitraum insgesamt nur um 2 Prozent zugelegt.

„Der Trend bei neu zugelassenen Pkw-Modellen geht klar in Richtung sparsamer Verbrauch mit entsprechend geringen CO2-Emissionen. So ist bei Pkw mit Verbrennungsmotor der Kraftstoffverbrauch in den vergangenen zehn Jahren um rund ein Fünftel gesunken“, unterstrich Scheel. Ein Pkw mit Ottomotor benötigte 2018 im Durchschnitt 5,6 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer (nach NEFZ), 2008 lag der Wert bei 7,0 Litern. Bei Pkw mit Dieselmotor sank der Verbrauch von 6,4 auf 5,1 Liter.

„Mit dem Hochlauf der Elektromobilität wird der CO2-Ausstoß weiter und deutlich zurückgehen“, betonte Scheel. Bis 2023 werden die Hersteller ihr Modellangebot auf über 150 E-Modelle verdreifachen. In alternative Antriebe investiert die deutsche Automobilindustrie bis zum Jahr 2024 rund 50 Milliarden Euro.

„Damit die Anstrengungen der Automobilindustrie zur CO2-Reduzierung ihre volle Wirkung entfalten können, muss die Politik aber auch die Rahmenbedingungen für den Hochlauf der Elektromobilität entsprechend gestalten. Von zentraler Bedeutung ist nun ein rascher, flächendeckender und nachhaltiger Ausbau der Ladeinfrastruktur“, forderte Scheel. „Jetzt kommt es darauf an, den Masterplan Ladeinfrastruktur schnell in die Tat umzusetzen. Außerdem werden Wasserstoff und E-Fuels gebraucht, um die Klimaneutralität des Verkehrssektors zu erreichen.“

Der VDA-Geschäftsführer wies die These zurück, wonach der steigende Anteil von SUV an den Neuzulassungen ein entscheidender Treiber des Kraftstoffverbrauchs sei: „Nur knapp 5 Prozent der SUV sind große Oberklassefahrzeuge. Der Markterfolg des SUV-Segments ist vor allem auf die Modelloffensive bei kompakten und mittelgroßen SUV zurückzuführen – mit entsprechend geringerem Verbrauch.“ Die neu zugelassenen SUV deutscher Konzernmarken haben ihren CO2-Ausstoß, verglichen mit allen anderen Segmenten, in den vergangenen Jahren am stärksten reduziert – um 35 Prozent (2018 vs. 2008). Bei Kleinwagen betrug der Rückgang 24 Prozent.

Scheel wies auf einen anderen Aspekt hin, der in der Diskussion derzeit kaum erwähnt werde: „Der sinkende Anteil von Diesel-Pkw bei den Neuzulassungen hat nachweisbar einen Anstieg des Kohlendioxid-Ausstoßes zur Folge. Diesel sind zehn bis 15 Prozent effizienter als Pkw mit Ottomotor. Die Debatte um Fahrverbote hat aber dazu geführt, dass der Dieselanteil bei den Pkw-Neuzulassungen von 48 Prozent im Jahr 2015 auf 32 Prozent im vergangenen Jahr zurückgegangen ist.“

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press