Automobilindustrie zufrieden

Trotz vieler Negativeinflüsse wird der deutsche Pkw-Markt im Jahr 2017 das vierte Mal in Folge deutlich zulegen. Daran ändert sich auch nichts durch die Debatte über Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erwartet einen Zuwachs von mindestens 3 Prozent auf gut 3,4 Mio Pkw. Das verkündete der scheidende VDA-Präsident Matthias Wissmann.

Der Gesamtumsatz der deutschen Automobilindustrie erhöhte sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 4 Prozent auf 312 Mrd Euro. Weltweit wird die deutsche Automobilindustrie in diesem Jahr rund 16,4 Mio Pkw produzieren; ein Plus von 4 Prozent. An dem guten Ergebnis sind allein in Deutschland 818.000 Mitarbeiter beteiligt, wobei im Vergleich zum Vorjahr 11.000 neue Stellen geschaffen wurden. Wenn man alle Unternehmen einbezieht, die sich mit dem Automobil beschäftigen, Produzenten, Zulieferbetriebe, Werkstätten und Tankstellen, dann sind es 3 bis 4 Millionen Menschen.

Etwa drei von vier Autos, die am Standort Deutschland produziert werden, gehen in den Export. Weltweit wurden hier mehr Autos produziert als je zuvor. Der Weltmarktanteil beträgt knapp ein Fünftel; in Europa ist jede zweite Neuzulassung eine deutsche Konzernmarke.

Für 2018 erwartet der VDA eine Steigerung der deutschen Pkw-Weltproduktion um 2 Prozent auf 16,7 Einheiten. Die Inlandsproduktion bleibt stabil mit 5,6 Mio Pkw. Der Export bleibt unverändert mit 4,3 Mio Fahrzeugen; die Auslandsproduktion wird um 3 Prozent auf 11,1 Mio Einheiten zulegen.

Das Angebot der Hersteller für Automobile mit Elektroantrieb wird sich in den nächsten zwei bis drei Jahren auf über 100 E-Modelle verdreifachen. Nach fünf bis acht Jahren werden die deutschen Hersteller mehr als 150 neue Modelle mit Elektroantrieb produzieren. So der Blick in die Zukunft. Über 40 Mrd Euro wird die deutsche Automobilindustrie in alternative Antriebe investieren. Deshalb wird es in den nächsten Jahren deutlich mehr Ladepunkte für E-Mobile geben. Derzeit gibt es in Deutschland 10.700 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon sind 530 Schnellladepunkte. Durch das Förderprogramm der Bundesregierung soll sich die Anzahl der Normalladepunkte auf gut 30.000 erhöhen; rund 3.000 Schnellladepunkte sollen zusätzlich entstehen. Hinzu kommt das ultraschnelle Hochleistungsladenetz mit 400 Standorten an Autobahnen in Europa, die im Rahmen eines Joint Ventures von deutschen Automobilproduzenten geschaffen werden.

Die gute Nachricht: Die verkehrsbedingten Stickoxidemissionen sind laut Umweltbundesamt von 1990 bis 2015 um 70 Prozent zurückgegangen – und dies trotz gestiegener Verkehrsleistung.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.