Bahnanlagen sind kein Spielplatz

Die Sommerferien in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern beginnen. Es ist die Zeit, in der man sich mit Freunden verabreden, die Seele baumeln lassen und Abenteuer erleben kann. „Gerade unsere Anlagen, Züge und Gleise üben auf junge Menschen oft eine große Faszination aus und wecken die Neugierde. Es ist uns daher ein wichtiges Anliegen, vor allem auch jetzt zum Ferienbeginn noch einmal auf das richtige Verhalten auf Bahngelände aufmerksam zu machen, damit aus Spaß nicht plötzlich bitterer Ernst wird“,betonte Markus Krittian, Eisenbahnbetriebsleiter bei der DB Netz AG. „Jeder Unfall ist einer zu viel – und durch das Befolgen einiger einfacher Regeln zu vermeiden“.

 

Der wichtigste Grundsatz lautet: Bahnanlagen sind keine Spielplätze. Es ist verboten, sie zu betreten! Auch wenn ein Foto bzw. Selfie im Gleis oder die Abkürzung über die Schienen auf den ersten Blick noch so verlockend und berechenbar erscheint, hier droht ernste Gefahr! Züge können, anders als Fahrzeug auf der Straße, Hindernissen nicht ausweichen und haben aufgrund ihrer großen Masse einen Bremsweg von bis zu 1.000 Metern. Darüber hinaus sind sie erst spät zu hören und auch mit Blick auf ihre Geschwindigkeit nicht zu unterschätzen: ICE-Züge sind im Durchschnitt mit 100 Stundenkilometern unterwegs, auch in einigen Bahnhöfen und an Haltepunkten.

 

„Das Klettern auf abgestellte Züge ist ebenfalls lebensgefährlich“, warnt daher Polizeidrektor Nicolai-Steve Schipfer von der Bundespolizei. „Immer wieder passiert ein Bahnstromunfall mit Kindern oder Jugendlichen. Auch 2017 kam es bereits zu mehreren tragischen Ereignissen. Die meisten dieser Unfälle enden mit schwersten Verletzungen oder tödlich. Oft ist jungen Leuten gar nicht bewusst, dass in der Bahn-Oberleitung mit 15.000 Volt etwa 65 Mal mehr Strom fließt als in der Steckdose zu Hause. Und man muss die Oberleitung nicht einmal berühren: Schon bei bloßer Annäherung kann es zu einem lebensbedrohlichen Stromüberschlag kommen. Daher unser Appell: Bleibt bitte den technischen Bahnanlagen fern!

 

DB AG und Bundespolizei engagieren sich bereits seit Jahren, um Unfälle zu vermeiden. Der Bedarf ist nach wie vor groß. Allein in den vergangenen fünf Jahren ereigneten sich bei der DB AG hunderte Unfälle durch unerlaubtes Überqueren der Gleise. Weitere 80 Unfälle passierten im gleichen Zeitraum durch Klettern auf Waggons oder Strommasten.

 

Kostenloses Informations- und Unterrichtsmaterial ist für Schulen, Kindergärten und Interessiere online abrufbar.Das Medienpaket “Sicher unterwegs mit Oli“ wurde für Vor- und jüngere Grundschüler konzipiert. Unter www.olis-bahnwelt.de/sicher unterwegs findet sich ein Sicherheitspaket mit vielen Infos und Filmen rund um das richtige Verhalten an Bahnanlagen. Ergänzt wird das Angebot durch ein Interview mit einem Sicherheitsfachmann, ein Plakat mit den wichtigsten Warn- und Hinweisschildern und einem Bastelboden.

 

Das Medienpaket „Olis Chance“ setzt sich aus einem Animationsfilm und einer Broschüre für den fachübergreifenden Unterricht zusammen. Es thematisiert unter anderem Mutproben und Unachtsamkeit auf Bahnanlagen von Kindern und Jugendlichen. Das Material richtet sich an die Klassenstufen vier bis acht und ist abrufbar unter: oli@deutschebahn.com.

 

„Wir wollen, dass Du sicher ankommst“ wendet sich mit insgesamt acht emotionalen Videospots vor allem an Jugendliche und junge Eltern. Hier werden die häufigsten Fälle falschen Verhaltens wie Missachten von Vorschriften und durchsagen, Überschreiten der Sicherheitslinie und unachtsames Verhalten auf dem Bahnsteig thematisiert, aber auch das unerlaubte Betreten von Schienen, Klettern auf abgestellten Güterzügen oder gefährliche Selfies im Gleis.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.