Bauwirtschaft zufrieden

Die Bauwirtschaft ist mit der Auftragslage zufrieden, denn die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Der Bauaufschwung in Deutschland setzt sich fort. Die Vorzeichen für eines gutes Baujahr 2018 sind günstig. Das muss es auch sein, denn die Große Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, in den Jahren 2018 bis 2021 insgesamt 1,5 Millionen Wohnungen an den Markt zu bringen. Das wären 375.000 neue Wohnungen pro Jahr. Im vergangenen Jahr sind rund 310.000 Wohnungen fertiggestellt worden; für das laufende Jahr werden 25.000 mehr prognostiziert. Damit wird das Ziel aber nicht erreicht werden.

 

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. ist jedoch der Meinung, dass allein mit dem Sozialen Wohnungsbau die Wohnungsnot in behoben werden kann, sondern dass der freifinanzierte Wohnungsbau im bezahlbaren Mietsegment dazu beitragen muss. Auch die Eigentumsbildung der Familien soll nunmehr durch das Baukindergeld gefördert werden: 1.200 Euro je Kind und Jahr über einen Zeitraum von 10 Jahren. Vor allem die Knappheit an Bauland sowie die damit einhergehenden Preissteigerungen bremsen den Wohnungsbau.

 

Dipl.-Ing. Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes, wies darauf hin dass Kostentreiber auch die vielen zu beachtenden Vorschriften sind. So beispielsweise zum Lärmschutz, zur Barrierefreiheit, zur Stellplatzpflicht und die Beachtung der Energieeinsparverordnung. Auch das europäische Umweltrecht hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Instrument der Blockade entwickelt.

 

Zudem steigen die Baupreise, die im Jahr 2017 im deutschen Bauhauptgewerbe um mehr als 3 Prozent gestiegen sind. Für das laufende Jahr wird mit einem Preisanstieg zwischen 4 und 4,5 Prozent für Baustoffe und Bauprodukte gerechnet, insbesondere Bitumen und Betonstahl in Stäben wurden rund ein Fünftel teurer. Wegen schrumpfender Deponiekapazitäten wird auch die Baustellenentsorgung immer teurer.

 

Die Entwicklung der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe ist positiv. In diesem Jahr werden 830.000 Mitarbeiter auf dem Bau tätig sein; im nächsten Jahr wird mit 845.000 gerechnet. Gegen den allgemeinen Trend in der deutschen Wirtschaft konnten 2017 fast 13.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. Das waren 7,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press