Berlin ist Stau-Spitzenreiter

Wer im vergangenen Jahr auf den Autobahnen in Berlin und Brandenburg unterwegs war, musste im Vergleich zum Vorjahr noch mehr Geduld aufbringen: Zwar nahm sowohl die Zahl der gemeldeten Staus als auch deren Gesamtlänge gegenüber 2018 ab, dafür mussten Autofahrer aber deutlich länger im Stillstand ausharren.

In der Hauptstadt gab es 2019 insgesamt 24.014 Staumeldungen (-9% zum Vorjahr). Hingegen stieg die Gesamtdauer der gemeldeten Staus um rund 50 Prozent auf 22.299 Stunden. Damit rangiert Berlin gemessen an der Länge seines Autobahnnetzes erneut auf Platz Eins der bundesweiten ADAC Staubilanz.

In Brandenburg standen die Autofahrer nur unwesentlich weniger Stunden im Stau: Auf dem Brandenburger Autobahnnetz wurden 22.186 Staus gezählt (-7 %), während die Gesamtdauer um 10 Prozent auf 18.526 Stunden zunahm. Sowohl in Staumeldungen, Staukilometern als auch Staudauer führt Brandenburg die östlichen Bundesländer an.

Zusammengefasst bedeutet das für die Autofahrer in der Metropolregion: wer einmal stand, stand nun noch länger still. Dass die Zwangsaufenthalte im Stau auf den Autobahnen zum Teil deutlich zeitintensiver als im Vorjahr waren, dürfte unter anderem an der insgesamt um gut ein Prozent gestiegenen Kfz-Fahrleistung (deutschlandweit – errechnet von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)) sowie an der gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Zahl der Baustellen liegen.

Besonders bemerkbar machte sich im Jahr 2019 der Sommerferien-Rückreiseverkehr auf den Autobahnen in der Region. Die staureichsten Tage waren entsprechend der 2. August (Berlin) und der 4. August (Brandenburg).

Autofahrer, die 2020 weniger häufig im Stau stehen und ihre Fahrt individuell planen wollen, können sich vor Fahrtantritt auf der adac.de über die aktuelle Verkehrslage und die Baustellensituation informieren.

Der ADAC spricht sich für den weiteren Ausbau des ÖPNV zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit aus, um vor allem im Berufsverkehr Entlastung zu schaffen. Auch die Modernisierung der Schienensysteme im Nah- und Fernverkehr muss konsequent vorangetrieben werden, um so die Kapazitäten und die Zuverlässigkeit zu steigern, mit dem Ziel, mehr Autofahrer zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen.
  Ein Beitrag von Edelgard Richter / Dela Press