Berliner Ringbahn pünktlicher

Bereits seit einiger Zeit klagen Fahrgäste darüber, dass die Pünktlichkeit auf der Berliner Ringbahn zu wünschen läßt. Nunmehr sollen die rot-gelben Züge der Berliner S-Bahn pünktlicher und zuverlässiger werden. Das ist der Anspruch des gemeinsamen neuen Qualitätsprogramms „Ringbahn PLUS Berlin“ von DB Netz und S-Bahn Berlin. Die Initiative läuft über einenZeitraum von drei Jahren und umfasst ein Investitionsvolumen von rund vier Millionen Euro. Sie ist teil des konzernweiten Qualitätsprogramms „Zukunft Bahn“, mit dem die Deutsche Bahn Qualität, Pünktlichkeit und Kundenorientierung nachhaltig verbessern möchte.

 

Foto: Günter Meißner

Peter Buchner
Foto: S Bahn

„Mit der Ringbahn nehmen wir uns gezielt das Herzstück des S-Bahn-Systems vor“, erklärte Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin. „Eine Strecke ohne Endstationen und mit zahlreichen ein-und ausfädelnden Linien ist extrem anfällig für Störungen. Die daraus resultierenden Auswirkungen sind gravierender als anderswo“.

Die Partner des Qualitätsprogramms „Ringbahn PLUS Berlin“ haben sich zum Ziel gesetzt, mit mehr Zuverlässigkeit im Zusammenspiel von Infrastruktur, Fahrzeugen und Personal die objektiv bestehenden Einflussfaktoren zu minimieren.

Christian Beschorner, Leiter Projektmanagement, DB Netz Ost, erläuterte: „Die Berliner Ringbahn ist eine einmalige Besonderheit im deutschen Schienennetz und für jeden Betreiber von Eisenbahnverkehren eine gewaltige Herausforderung. Wir leisten unseren Anteil daran, dass dieses komplexe System in der Zukunft besser funktioniert“. Dazu hat der Infrastrukturbetreiber eine akribische Bestandsaufnahme von Störungsursachen der letzten Jahre vorgenommen, die nun im Rahmen des Qualitätsprogramms „Ringbahn PLUS Berlin“ beseitigt werden sollen. Enthalten ist unter anderem die Modernisierung aller Weichen, die Ausrüstung der Weichen mit einem Analyse- und Diagnosesystem zur Früherkennung von Störungen sowie die Überarbeitung von Teilen des Signal- und Sicherungssystems.

Mit umfangreichen Investitionen in die personelle und technische Ausgestaltung der Werkstätten hat die S-Bahn Berlin in den vergangenen Jahren die Qualität der Instandhaltung ihrer Züge deutlich verbessert. Ein bereits laufendes Ertüchtigungsprogramm für die auf der Ringbahn eingesetzte Fahrzeugflotte stellt einen weiteren Baustein auf dem Weg zu mehr Zuverlässigkeit dar. Im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg werden die Baureihen 480 und 485 mit einem

50-Maßnahmen-Paket für einen Weiterbetrieb in den kommenden Jahren fit gemacht. Der Einsatz von bereits bestellten Neubauzügen startet mit Beginn des Jahres 2021.

Mit einem erweiterten Personaleinsatz verschafft sich das Unternehmen zusätzliche Flexibilität. Die Ausbildung zusätzlicher Triebfahrzeugführer wird fortgesetzt, neue Mitarbeiter verstärken das Team der Disponenten für die Ringbahn in der S-Bahn-Leitstelle. „Mit einer schlagkräftigen Mannschaft in der Zentrale und auf der Strecke sollte uns der Kraftakt zu mehr Qualität für den Kunden gelingen“, ist

S-Bahn-Chef Buchner überzeugt. „Zwar werden sich Störungen auch in der Zukunft nicht gänzlich vermeiden lassen, da allein rund ein Drittel aller Behinderungen auf die Einflüsse Dritter zurück zu führen sind. Im Ernstfall aber wird unsere Reaktionszeit künftig kürzer“.

Ergänzend zum Qualitätsprogramm „Ringbahn PLUS Berlin“ befindet sich die Deutsche Bahn im engen Austausch mit den Aufgabenträgern, um langfristig gemeinsame Perspektiven zum weiteren Ausbau der Schieneninfrastruktur im

S-Bahn-Netz zu entwickeln. Zur nachhaltigen Verbesserung der Pünktlichkeit im Teilnetz Ring ist die Beseitigung eingleisiger Streckenabschnitte auf den Zulaufstrecken sowie die Schaffung zusätzlicher Bahnsteiggleise auf der Ringbahn zum Tausch von Zügen erforderlich.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.