Berliner Unterwelten e.V. baut Besuchertunnel
„Erster Spatenstich“: Berliner Unterwelten e.V. baut Besuchertunnel zu einem 1971 verratenen Fluchttunnel an der Bernauer Straße. Im Sommer 2018 soll das Führungsprogramm des Berliner Unterwelten e.V. um eine Attraktion reicher werden:
Teilnehmer der Tour „M – Mauerdurchbrüche“ werden dann in sieben Metern Tiefe durch einen 2,05 Meter hohen und rund 30Meter langen Besuchertunnel aus vorgefertigten Betonsegmenten an der Bernauer Streife laufen können, der einen historischen Fluchttunnel aus dem Jahre 1971 kreuzen wird.
Erstmals wird damit ein noch erhaltener Fluchttunnel für die Allgemeinheit sichtbar gemacht. Am historischen Ort wird unmittelbar erlebbar, welche enormen Anstrengungen die Fluchthelfer nach dem Mauerbau auf sich nahmen, um den Fluchtwilligen den Weg in die Freiheit zu ebnen.
Dabei steht das Gebiet um die Bernauer Straße nicht nur für großes Glück, wenn eine Flucht gelang, sondern auch für grenzenlosesLeid, wenn etwa Verrat die Pläne durchkreuzte. 1971 so geschehen auch bei dem Tunnel, den der Verein nun unterirdisch „angraben“ will.
Der zukünftige Besuchertunnel, für dessen Bau rund ein halbes Jahr Arbeit und rund 200.000 Euro Baukosten budgetiert sind, wird seinen Ausgangspunktim Keller der früheren Oswald-Berliner-Brauerei an der Brunnenstraße 143 haben.
Diese hat der Berliner Unterwelten e.V. bereits im April 2011angemietet. Von Juli 2011 bis November 2014 haben ehrenamtliche Mitglieder über 2.000 Kubikmeter Schutt entsorgt, mit denen die tiefliegenden historischen Brauereigewölbe – wie im grenznahen Bereich üblich – verfülltwaren. Nun soll weitergegraben werden, offizieller Baustart für den Besuchertunnel ist der 2. Oktober.
Quelle: Berliner Unterwelten e.V.
Fotos: Günter Meißner
Weitere Infos unter : www. Berliner-unterwelten.de