Berliner Wasserbetriebe zufrieden

Im neu eingerichteten Kunden-Center der Berliner Wasserbetriebe, Neue Jüdenstrasse 1, wurde die Presse über die Aktivitäten des abgelaufenen Jahres informiert. Das Kunden-Center wurde speziell für Kunden eingerichtet, die nicht digital mit den Wasserbetrieben kommunizieren.

„Die Berliner Wasserbetriebe sind ein erfolgreiches öffentliches Unternehmen“, erklärte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop. Für die Beeitstellung von Trinkwaser und die Entsorgung des Abwassers werden die Wasserbetriebe bis 2023 insgesamt 2,3 Mrd Euro investieren. Bereits im Geschäftsjahr 2017 sind die Gesamtinvestitionen um rund 30 Mio Euro auf 273,9 Mio Euro gestiegen. Wegen des feuchten Sommers hat das Unternehmen im vorigen Jahr deutlich mehr Abwasser gereinigt, aber etwas weniger Wasser verkauft, jedoch einen Gewinn von 59,6 Mio Euro erzielt.

Es wurden 111,3 Kilometer Rohre und Kanäle verlegt, wobei Dreiviertel der Kanäle grabenlos saniert wurden. Mit der Errichtung des

50.000 Kubikmeter-Speicherbeckens in Waßmannsdorf haben die Wasserbetriebe mit dem Beginn des Ausbaus aller Berliner Klärwerke um eine zusätzliche Reinigungsstufe zur Phosphorentfernung begonnen. Gleichzeitig sollen Spurenstoffe, die von Medikamenten herrühren, herausgefiltert werden, was bisher jedoch  nicht in vollem Mass möglich ist und neue Technologien erfordert. Nicht verbrauchte Medikamente gehören nicht in den Abfluss, sondern sollten über die Apotheken entsorgt werden. Sorge bereitet den Wasserbetrieben auch der erhöhte Eintrag von Sulfat, das durch den Braunkohleabbau ins Wasser gelangt. Sofern der Grenzwert von 220 Milligramm nicht mehr eingehalten wird, besteht Gefahr für das  Berliner Trinkwasser.

„Mit dem Ausbau der Klärwerke und der Errichtung weiterer Speicher für Extremwetterlagen verbessern wir die Gewässer- und damit die Lebensqualität in Berlin“, erklärte Vorstandsvorsitzender Jörg Simon. „Ungeachtet der hohen Investitionen, die wir aus eigener Kraft stemmen, bleiben unsere Tarife auch in den kommenden mindestens vier Jahren stabil.“

„Mit bis zu 100 neuen Trinkbrunnen und Trinkwasserspendern, mit der Übernahme weiterer Bezirke in den Springbrunnenservice sowie mit dem Ausbau der Elektroautoflotte auf inzwischen 88 abgasfreie Wagen demonstrieren die Berliner Wasserbetriebe ihr Engagement für die Stadt“, so Simon. Die Trinkbrunnen und Wasserspender werden ermöglicht durch den Abgeordnetenhausbeschluss zur Blue Community. Dafür stehen 2018 und 2019 eine Million Euro zur Verfügung. Gemeinsam mit den Bezirken werden jetzt Standorte für die Wasserspender festgelegt und schon im Mai soll der erste sprudeln. Für die Wartung der Springbrunnen in Friedrichshain-Kreuzberg und sieben weiteren Bezirken ab 2019 hat das Unternehmen sechs Elektro-Lieferwagen angeschafft, die die 82 Wagen umfassende Elektro-Pkw-Flotte ergänzen.

Für die wachsenden Aufgaben des Unternehmens und angesichts des demografischen Wandels stellen die Berliner Wasserbetriebe so viele Fachleute ein, wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 104 Menschen neu eingestellt. Mit 4.336 (Vorjahr 4.355) Beschäftigten und einem Auftragsvolumen von 503 Mio. Euro sind die Berliner Wasserbetriebe unverändert einer der größten Arbeit- und Auftraggeber der Region. Der Frauen-Anteil beträgt 43,5 Prozent. 252 (Vorjahr: 256) Jugendliche erlernen im Hause einen von 23 Berufen, die Ausbildungsquote liegt damit bei 6,6 Prozent.

Geplant ist die Einstellung von weiteren 600 Mitarbeitern, was dem Demografiewandel geschuldet ist.  Auch ein Programm zur Integration von Flüchtlingen wurde aufgelegt. Von 24 Bewerbern konnten 17 einen Ausbildungsvertrag erhalten.

Die Berliner Stadtwerke GmbH hat bisher rund 18 Mio. Euro investiert und damit fast 21 Megawatt Windenergie- und gut 7 Megawatt Photovoltaik installiert. Dahinter verbergen sich u.a. 124 Sonnenstrom-Anlagen, aber auch neue Windräder wie das im März bei Großbeeren errichtete.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.