Brandenburgische Whiskystraße (III)

Nach dem Besuch der Whiskydestillerien in Werder/Havel und Bad Belzig (I) sowie Burg und Schlepzig (II) nehmen wir jetzt Kurs auf die Uckermark. Dort wollen wir die letzten drei der bisher sieben Brennereien vom Land Brandenburg kennenlernen.

Brennerei Altlandsberg

Sozietätsbrauerei und Brennerei Altlandsberg

Braumeister Jens Richter

Auf dem wiedererstandenen Schlossgut in Altlandsberg wird seit 2016 auch wieder Whisky gebrannt. Braumeister Jens Richter, zuständig vor allem für die traditionelle Brauerei am Ort, hat sich an das Hochprozentige gewagt und die Marke „ALTLANDSBERGER No. 1“ kreiert.

Altlandsberger No.1

Ein Single Malt, gut verpackt in einer ansprechenden Flasche und nachgefragt als Unikat. Er reiht sich ein in die erlesene Brandenburger Whiskyvielfalt. Um Neulinge für das Whiskyaroma zu werben, hatte sich die Brennerei die schottischen Destillen zum Vorbild genommen. So wurden im Shop die „Vorstufen“, sozusagen Baby-Whiskys, „White Dog“, der reine Malzbrand, bevor er ins Eichenfass kommt – und „Yellow Dog“, der ein Jahr im Fass war, verkauft. Im Gasthaus können die Durstigen die Biersorten und Brände genießen, die in der Brauerei und Brennerei auf dem Schlossgut nach guter alter Handwerkstradition hergestellt werden – wie es sich für ein Gut gehört. Dies vor allem im historischen Kellergewölbe des denkmalgeschützten Hauses und auf der Sonnenterrasse mit Blick auf die Schlossterrasse .

(https://www.schlossgut-altlandsberg.de/).

Grumsiner Brennanlage

Grumsiner Brennerei

Brennmeister Thomas Blätterlein

Nach etlichen Autokilometern erreichen wir Grumsin in der Uckermark. Die Brennerei in einzigartiger Lage grenzt unmittelbar an das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Ihr Name leitet sich vom Grumsiner Forst ab – der Buchenwald ist Teil des riesigen Reservats und zählt zum UNESCO Weltnaturerbe. Das Markenzeichen der Brennerei ist ein Mammut mit Verweis auf die von der Eiszeit geprägte Landschaft.

Grumsiner Mammoth

Seit 2015 widmet sich Brennmeister Thomas Blätterlein den immer neuen Geheimnissen der Whiskyherstellung. Als Besonderheit der Gegend stellt er Destillate her, die einen regionalen Bezug haben. Dabei werden heimische und ökologisch erzeugte Rohstoffe aus eigenem Anbau oder von Bioproduzenten aus der Umgebung genutzt. Mit einem besonderen Anspruch hat sich die Brennerei der Rekultivierung alter, fast vergessener Getreide- und Obstsorten verschrieben, die einst typisch für diese Region waren. Daraus entstehen neben Whisky hochwertige Uckermärker Brände und Destillate wie Gin, Korn, Obstler und auch Liköre. In Grumsiner Destillaten steckt uckermärkische Natur und schmeckt es nach Natur. Der bevorzugte Single Malt Whisky reift sechs Jahre auf feinstem Akazienholz. Milde Holz- und Röstaromen konnten sich so ausprägen. Die finale Lagerung in Sherryfässern aus der Toneleria Páez Morilla runden den kompletten Eindruck mit einem langen Nachhall. Für neue Projekte kooperiert die Brennerei mit dem Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg e.V. Der Hofladen in Alt-Künkendorf hat täglich geöffnet.

(https://grumsiner.de/).

Preussischer Whisky

Preussische Destillerie Uckermark
Brennmeisterin Cornelia Bohn

Destillerie Die siebente und finale Station unserer Whiskystraße finden wir in der kleinen Gemeinde Schönermark: Die Preussische Whisky Destillerie von Brennmeisterin Cornelia Bohn. Sie hat den 54,2% Vol. Organic Single Malt kreiert, dessen Charakter die Herstellung und die Region, aus der er kommt, großartig widerspiegelt: Erdig, kraftvoll und ungezähmt. Er wird in traditioneller Weise von Hand langsam destilliert und reift in ausgesuchten Eichenfässern zu seinem vollen Charakter heran, bevor er in Fassstärke abgefüllt wird. Jede Einzelfassabfüllung besitzt ihren ganz eigenen und unverwechselbaren Charakter. Seit 2013 wird nur noch Gerstenmalz aus biologischem Anbau verarbeitet.

Preussischer Whisky™ Organic ist somit einer der wenigen Single Malts weltweit, welche in Bio-Qualität und zudem als Einzelfassabfüllung in Fassstärke erhältlich sind. Mit ihrer Whiskybrennerei in Schönermark/UM setzt Cornelia Bohn eine mehr als 150 Jahre alte preußische Tradition fort. Ihre Produkte werden ausschließlich online vertrieben (https://www.preussischerwhisky.de/).

Fazit: Mit den drei Schwerpunktregionen Havel, Spreewald, Uckermark verfügt die Brandenburgische Whiskystraße über ein gutes Grundgerüst. Zwischen den Strecken liegen aber noch nutzbringende Freiflächen… Insgesamt ist der deutsche Whisky ein relativ junges Produkt. Und in Brandenburg wie erlebt sowieso. Erst mit Beginn der 2000er Jahre hat sich die Whiskybrennerei aus der Nische etabliert und wir fanden immer wieder bewahrheitet: „Whisky gilt zu Recht als der König der Spirituosen“. Im 2012 gegründeten Verband Deutscher Whiskybrenner VDW haben sich 43 Brennereien und 6 Fördermitglieder verbündet. Sie veranstalten jedes Jahr den Tag des Deutschen Whiskys, immer am letzten Samstag im Juni. Gemeinsam stehen die Verbandsmitglieder für die Qualität ihrer Produkte ein und wollen auch Neuinteressierte begeistern für das flüssige Gold, das längst eine breite Fangemeinde gefunden hat.

(https://www.deutsche-whiskybrenner.de/)

Text/Foto: ©OK

Brandenburger Sortiment

Kontakt:

  1. Proagro, Kristin Mäurer, Gartenstr. 1-3, 14621 Schönwalde-Glien, Tel.: 033230207733
  2. 2. Verband Deutscher Whiskybrenner e. V. Gevelsberger Str. 127, 45549 Sprockhövel-Haßlinghausen