Das Cafe Sibylle muss zum 31.03.2018 schließen

cafe-sibylle-kaffee-und-tee Foto: Cafe Sibyelle

Alle Verhandlungen zur Fortführung sind gescheitert, siehe bitte unten unsere Mitteilung. Wir werden am Sonnabend, 31.03.2018, damit zum letzten Mal ab 10.00 Uhr öffnen. Wir würden uns über Euren Besuch sehr freuen!Wir bedanken uns bereits jetzt bei allen Freunden und Gästen für die schöne Zeit, das entgegengebrachte Vertrauen und für Eure herzliche und intensive Unterstützung. Eine Gute Zeit für Euch alle – Euer Team Cafe Sibylle

 

Mitteilung der Krea GmbH zum Cafe Sibylle

Die Krea GmbH und ihr Cafe Sibylle Team müssen leider mitteilen, dass alle Bemühungen für eine Fortsetzung des Cafe Sibylle endgültig gescheitert sind.

 

Auf Einladung meinerseits fand endlich am 26.03.2018 das erste persönliche Gespräch mit dem Bezirksstadtrat Herrn Mildner-Spindler statt. Zu den beiden wichtigsten Punkten, nämlich Ausstellungsfläche und notwendige Reparatur und Erneuerungsmaßnahmen an der Ausstellung

selbst, konnte keine einvernehmliche Einigung gefunden werden.

Für die Mietfläche der Ausstellung wird das Bezirksamt keinerlei Verantwortung übernehmen.

 

Das betrifft den Anteil Nettokaltmiete und die zu zahlenden Nebenkosten für die in Anspruch genommene Mietfläche sowie Reinigungskosten der Fläche und Stromkosten für die Ausleuchtung. Diese zusätzlichen Kosten müsste vollständig die Krea GmbH übernehmen.

 

Für die Ausstellung selber wurde nur sehr vage über einen möglichen Leihvertrag gesprochen. Herr Milden- Spindler musste einräumen, dass er den aktuellen Zustand der Ausstellung nicht durch Inaugenscheinnahme kennt. Weder wurden konkrete Inhalte zum Leihvertrag abgestimmt

noch wäre ein zeitnaher Vertragsabschluss in Sicht, so dass auch hier ein unsicherer Zustand zu Lasten meiner Kalkulation entstehen würde.

 

In diesem Zusammenhang teilte mir Herr Mildner-Spindler mit, dass es für die Geschichtswerkstatt, mithin für die Ausstellung, noch aktuell Zuschüsse aus dem Förderinstrument „Förderung von Arbeitsverhältnissen“ auf der Grundlage § 16e SGB II zugunsten der BUF bis zum Jahre 2019 gibt

es sei hier nochmals mit allem Nachdruck festgestellt, dass die

BUF seit über 2, 5 Jahre nicht mehr im Cafe Sibylle tätig geworden ist.

 

Die BUF hat seit 4 Jahren keine Ihrer Verantwortungen aus der Rahmenvereinbarung wahrgenommen. Es dürfte zu prüfen sein, für welche Zeiträume die BUF Fördermaßnahmen und/oder Zuschüsse für die

Geschichtswerkstatt, respektive Cafe Sibylle, bekommen hat.

 

Ein Gespräch mit dem Vermieter, Predac Immobilien, fand am 27.03.2018 statt. Der Vermieter wird nur eine Gesamtfläche vermieten. Der Mietpreis der Gesamtfläche von 197 m/2 würde bei 13,50 € liegen. Der Mietpreis lag am 01.07.2014 bei 7,32 €, mithin unterhalb von 4 Jahren eine Steigerung

auf 186%.

 

Aufgrund der o.g. Ablehnung des Bezirksamtes hinsichtlich der

Ausstellungsmietfläche müsste die Krea GmbH die gesamte Miete nebst vollständiger Nebenkosten tragen. Diese gesamte Miete nebst Nebenkosten kann die Krea GmbH nicht aus den Umsätzen der gastronomischen Bewirtschaftung tragen.

 

In meiner Standpunktdarlegung habe ich auf die für unser Cafe eher negative Ausrichtung der Vermietung der Gewerbeflächen in

unserem Abschnitt der Karl-Marx-Allee aufmerksam gemacht. Die frequentierungsarme Gewerbeansiedlung gewährleistet nach meinem Dafürhalten keinen ausreichenden Gästezuspruch in diesem Teil der Karl-Marx-Allee, so dass es auch an einem vergleichbaren Mietvergleich für die geforderte Mietsteigerung fehlt.

 

Die Bonität meinerseits wird durch die Predac nicht in Frage gestellt.

Die von Herrn Mildner-Spindler erwogene Vorschaltung eines Vereinsträgers als Hauptmieter, der mit mir einen Untermietvertrag schließt, würde keine der vorgenannten Punkte ändern.

 

Ich bedaure sehr, dass es zu diesem Ergebnis gekommen ist. Sicherlich nicht förderlich im gesamten Prozeß sind die lang verzögerten Abstimmungen mit dem Bezirksamt. Das Bezirksamt wurde durch mich seit Dezember 2017 über die prekäre Situation der Ausstellung informiert und

hätte sehr wohl aus der Verantwortungswahrnahme für die ahmenvereinbarung viel, viel früher Klarheiten zur Ausstellung schaff

en können, und zwar ohne dass erst die Insolvenz der BUF

abgewartet hätte werden müssen.

 

Der Zustand der Ausstellung hat sich eben nicht erst mit der

Insolvenz der BUF ergeben. Befremdlich bleibt für mich die wochenlange Hängepartie bezüglich eines offenen Gesprächs mit dem Bezirksamt. Natürlich ist der 26.03.2018 als erster Termin einer persönlichen Abstimmung auch nicht als sehr vertrauensbildend anzusehen.

 

Nach meinem dafürhalten hätten weit, weit aus früher vernünftige Lösungsansätze( mit mir oder einem anderen Konzept) gefunden werden können. Aber vielleicht ist es auch nicht gewollt. Ebenso enttäuschend ist die Ignoranz hinsichtlich der Interessenbekundungen von Bürgern.

 

Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es 2.000 persönlichen interessenbekundungen in einer Unterschriftenliste, welche der Bezirksbürgermeisterin zugesandt wurden, sowie die Onlinepetition der Friedrichshainer Künstlerin Ute Donner mit aktuell heute nahezu 2.300

Teilnehmern.

 

Zu beiden Bürgerbekundungen gab es keine Reaktion des Bezirksamtes, weder ein Bürgergespräch noch eine Stellungnahme.

 

Ich bedanke mich hiermit ausdrücklich bei allen, die uns unterstützt haben und für das entgegengebrachte Vertrauen in den vergangenen 4 Jahren. Auch für mich endet damit ein bedeutsamer Teil der Geschichte in der Karl-Marx-Allee.

Quelle:

Berlin, 28.03.2018

Uwe Radack

Geschäftsführer