Das Geheimnis der Käseherstellung

Werbelügen-Preis ging an den Käserei-Konzern Hochland

Die Redensart „Was für ein Käse“ ist den meisten Menschen bekannt. Weniger oder kaum bekannt ist hingegen, wie Käse eigentlich zustande kam. Jetzt ist die Britta Morgan McGIynn diesem uralten Geheimnis auf die Spur gekommen und hat dieselbe in einem bemerkenswerten Buch des Knesebeck Verlages forsch beschrieben.

Die Geschichte ist selbst vielen langgedienten Käsemachern unbekannt. Vor etwa 5.000 (I) Jahren sollten Hirten frisch gemolkene Milch von A nach B transportieren und da passierte etwas Ungewöhnliches. Durch den Transport war die Milch nicht mehr flüssig, sondern geronnen. Ausschlagendend war das Lab, also ein Ferment, ein Enzymgemisch. Das Sensationelle aber ist: Wenn heute auch alles modernisiert ist, fußt die Käseherstellung noch immer auf dem gleichen Prinzip.

Wir haben zu diesem Thema auch bei der Börde Käse GmbH in Vahldorf (Sachsen-Anhalt), die wir journalistisch begleiten, nachgefragt. Sie sind ein reiner Käseveredler, der aus den angelieferten 15-Kiloblöcken ein Angebot von 120 verschiedene Sorten herstellen. Und zwar so gute Qualität, dass ihnen innerhalb kurzer Zeit in der Kategorie Räucherkäse zweimal der internationale „Käse-Oskar“ offiziell: „WORLD CHEESE AWARD“) verliehen worden ist.

Andererseits gibt es Käsehersteller wie den Käsereikonzern Hochland, der seinen Kunden ein Weide-Idyll vorgaukelt („Milch von Freilaufkühen“), obwohl auch ihre Kühe im Stall gehalten werden. Dazu die Verbraucherorganisation Foodwatch: Freilaufkühe ist ein „reiner Fantasiebegriff“. Als sie dem Werbelügen-Preis der Konzernführung im bayrischen Heimenkirch überreichen wollten, stand niemand zu Verfügung.

Weltweit gibt es heute andie 3.500 verschiedene Käsesorten, d.h. der Käsemarkt Ist „übersättigt“. Das berechtigt aber keinen Produzenten zu schummeln. Wir als Verbraucher lassen uns nicht täuschen und schon gar nicht unserem Verzehrverhalten zu misstrauen. In diesem Sinne „Guten (Käse-)Appeitit !“

Ein Beitrag für MEDIENINFO-BERLIN von Dr. Dieter Langer