Der Bäume Festtag

Ist Wald nur die Summe von Bäumen ?

Am 25. April wird auf der ganzen Welt der „Internationale Tag des Baumes“ begangen. Dieser Tag wurde ausgerufen, um den Menschen einen Appell zum Schutz der Bäume nahe zu legen. Am 27. November 1951 beschloss die UNO , diesem Tag weltweit mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Bundesrepublik Deutschland, exakter die Bonner Republik, beschloss 1952 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss diesem Festtag der Bäume beizutreten.

In der Folge „ernannte“ jeder noch so kleine Ort mindestens einen Baum oder einen Findling zum Naturdenkmal auf diesem Gebiet. In der DDR wurde durch Kurt Kretschmann das „Eulenbild“ als Zeichen für Naturdenkmal erfunden. Nach der staatlichen Vereinigung Deutschlands hätte man sich gewünscht, dass der Pflege der Bäume mehr Aufmerksamkeit gewidmet worden wäre. Aber, das hätte Geld gekostet. Andere Dinge standen auf der Prioritätenliste weiter oben. Der Wald und seine Bäume wurden nur allzu oft wirtschaftlichen Überlegungen geopfert.

Nachgewiesen ist, dass Bäume, die man sich selbst überlässt, uralt werden können. Die stärkste Eiche Ostbrandenburgs z.B. steht in Krügersdorf bei Beeskow, die um die 700 Jahre alt ist und einen Stammumfang von 10,40 m hat. Die zweitstärkste Eiche Ostbrandenburgs ist die „Drillingseiche“ in Markersdorf, einem Ortsteil von Frankfurt (Oder) hat nach ihrer Sanierung und Unterstützung mit ins Wurzelbett eingeführten Pilzen enorm zugelegt ( durchschnittlicher Zuwachs pro Jahr 1,85 cm). Achten wir darauf, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder diese Naturwunder noch erleben können.

Aber die Bäume des Waldes sind nicht nur Naturwunder, sondern sie knüpfen zugleich das „geheime Band zwischen Mensch und Natur“( Peter Wohlleben). Ohne Bäume wäre menschliches Leben kaum vorstellbar. Auch wenn wir uns ihrer oft gar nicht bewusst sind. Unser Blutdruck normalisiert sich, sobald wir uns unter Bäumen aufhalten. Unsere Sinne werden sofort schärfer und sensibler. Bäume kommen immer und überall wieder zurück – selbst nach verheerenden Bränden , heftigen Sturmschäden und Verwüstungen. Peter Wohlleben schildert in seinem Buch „Der lange Atem der Bäume* neue verblüffende Erkenntnisse wie Bäume lernen, mit dem Klimawandel umzugehen und warum der Wald uns retten wird – wenn wir es zulassen. Der Wald hat Superkräfte, die in der Erde der Wälder verborgen sind. So schleudert z.B. der Maulbeerbaum seine Pollen mit 56o km/h durch die Luft. Wohlleben schreibt in seinen zahlreichen Büchern, was Bäume alles können. Seine Publikationen sind eine Art Liebeserklärung an die Bäume und ein Appell an die Menschen, die Vielfalt der Natur zu verstehen, zu schützen und zu bewahren. Wir sollten uns auch so verhalten. In unserem eigenen Interesse !

Dr. Dieter Langer