Der Hauptstadtkongress 2018

Vom 6. bis 8. Juni 2018 fand im City Cube der Messe Berlin der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit unter dem Motto „Digitalisierung und vernetzte Gesundheit“ statt. Unter dem Dach des Hauptstadtkongresses sind drei Fachkongresse vereint: Der Managementkongress Krankenhaus, Klinik, Rehabilitation, das Deutsche Ärzteforum sowie der Deutsche Pflegekongress. Über 8.000 Entscheidungsträger aus Politik, Kliniken, der Gesundheitswirtschaft, aus Medizin und Pflege, Wissenschaft und Forschung sowie aus den Reihen der Kostenträger nahmen daran Teil. Knapp 200 Einzelveranstaltungen mit rund 500 Referenten haben stattgefunden.

 

Ganz im Zeichen des Kongressmottos stand die Eröffnungsveranstaltung, in der Professor Dr. h. c. Hasso Plattner, Gründer und Vorsitzender des Aufsichtsrats des Softwarekonzerns SAP, in einer Videobotschaft sein Projekt einer Health Cloud vorstellte. Das Ziel der Cloud ist: Sämtliche diagnostischen Daten von Patienten sollen allen behandelnden Ärzten zur Verfügung stehen, außerdem soll die Cloud mittels künstlicher Intelligenz neue medizinische Therapien erschaffen. Hasso Plattner möchte durch den Einsatz digitaler Technik die medizinische Behandlung verbessern und auch die Kosten senken.

 

Zur Eröffnung des Kongresses sprach Bundesgesundheitsminister Jens Spahn über ein Thema von allgemeinem Interesse: „Gesundheit und Pflege – was wir erreichen wollen“. Er warnte die Institutionen des Gesundheitswesens vor weiteren Verzögerungen bei der Digitalisierung des Gesundheitssektors und wies darauf hin, dass eHealth weltweit auf einem unaufhaltsamen Vormarsch sei, jedoch ist Datensicherheit und Datenschutz zu berücksichtigen. Gleichzeitig mahnte Spahn im Hinblick auf die digitale Medizintechnologie, beispielsweise Apps, an, „dass wir auch vielleicht da nochmal ein Stück schneller als das bisher gelingt, Standards setzen für die Zulassung“.

 

Kongresspräsident Ulf Fink erklärte: „Es gehört zur DNA des Kongresses, dass alle Berufsgruppen vertreten sind und gleichberechtigt diskutieren“. So führten Pflegekongress und Ärzteforum eine gemeinsame Veranstaltung zum Thema „Entlassmanagement“ durch. „Ärzte und Pflegeexperten kommen hier auf Augenhöhe zusammen, was im Klinikalltag je so nicht unbedingt stattfindet und entwickeln gemeinsam Problemlösungsstrategien“, betonte Fink.

 

Professor Dr. Sami Haddadin ist Roboter-Spezialist und beschäftigt sich mit der Entwicklung von Assistenzrobotern zu erschwinglichen Preisen. Sie sollten mit künstlicher Intelligenz versehen sein, aber auch gleichzeitig mit der Fähigkeit, Menschen zu verstehen. Anders als Industrieroboter müssen sie sehr sensibel regieren, wenn sie am Menschen arbeiten. Haddadin spricht von „Geriatronics“, wenn Roboter in der Pflege eingesetzt werden.

 

In diesem Zusammenhang wurden auch die Rahmenbedingungen für den Einsatz und ihre Finanzierung in Deutschland erörtert. Derzeit befindet sich Deutschland im internationalen Vergleich auf einem Mittelplatz.

 

Im Verlauf des Kongresses diskutierten die gesundheitspolitischen Sprecher aller Bundestagsfraktionen über „Gesundheitspolitik nach der Bundestagswahl“ und Gesundheitsminister aus den Bundesländern über die Zukunft der Gesundheit.

 

Die Ärzteschaft war durch Führungspersönlichkeiten zahlreicher Organisationen vertreten, so unter anderem durch Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Rudolf Henke, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes und Dr. Klaus Reinhardt, Vorsitzender des Hartmannbundes.

 

Von den Krankenkassen waren gekommen: Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes Ersatzkassen, Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes, Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest, Dr. Mani Rafil, Mitglied des Vorstands der Barmer und Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. Die Vorstandsvorsitzenden, Aufsichtsratsvorsitzenden und Hauptgeschäftsführer großer Krankenhäuser und Krankenhausträger waren als Referenten vertreten, so vom Rhön-Klinikum, den Sana und den Asklepios Kliniken sowie den Universitätskliniken Halle, Bonn und Schleswig-Holstein. Sie alle vermittelten Wissen und neue Erkenntnisse.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.