Der Medicus informiert:

WAS IST DER UNTERSCHIED ZISCHEN EINEM UROLOGEN UND EINEM NEPHROLOGEN

Ein Urologe ist ein Spezialist mit chirurgischer Ausbildung für Erkrankungen der Niere, der männlichen Sexualorgane und des Harntraktes. Er ist der erste Ansprechpartner bei Nierensteinen und Nierentumoren, aber auch bei Erkrankungen des Hodens und der Prostata. Wir arbeiten eng mit den Urologen zusammen, im Bedarfsfalle werden Sie von uns zu einem Urologen überwiesen.

Um bei der Vielzahl der verschiedenen Ursachen für Ihre Nierenerkrankung die richtige Diagnose zu finden und mit Ihnen die richtige Therapie zu besprechen, führen wir nach ausführlichem Gespräch über Ihre aktuellen Beschwerden und Ihre Vorerkrankungen eine körperliche Untersuchung bei Ihnen durch. Bei einer Ultraschallunterschung der Bauchorgane werden insbesondere die Nieren auf ihre Größe und Auffälligkeiten in der Form sowie ggf. ihre Durchblutung untersucht. Durch anschließende Laboruntersuchungen von Blut und Urin kann dann ein mögliches Ausmaß Ihrer Nierenschädigung erfasst werden und die mögliche Ursachen Ihrer Nierenerkrankung festgestellt werden. Abhängig von den Ergebnissen der Untersuchungen werden weiterer Untersuchungen mit Ihnen besprochen.

Wenn bei Ihnen eine chronische Nierenerkrankung festgestellt worden ist, ist unser Ziel, gemeinsam mit Ihnen und ihrem Hausarzt die Nierenfunktion zu erhalten und möglichst ein Nierenersatzverfahren zu vermeiden. Hierfür sind regelmäßige Kontrollen erforderlich, und meist muss im Krankheitsverlauf die Behandlung mehrfach verändert und den sich verändernden Nierenwerten angepasst werden.

WIE LÄUFT EINE NEPHROLOGISCHE UNTERSUCHUNG AB?

Die nephrologische Diagnostik fügt viele kleine Puzzlesteinchen zusammen, um die richtige Diagnose zu stellen. Wenn Sie sich mit einer Nierenerkrankung erstmalig in unserer Praxis vorstellen, nehmen wir in der Regel folgende Untersuchungen vor:

Ausführliche Erhebung der Krankengeschichte:
Diese hilft häufig, die Ursachen der Nierenerkrankung einzugrenzen. Krankenhausberichte und Arztbriefe stellen eine große Hilfe dar. Bitte bringen Sie diese Vorbefunde mit. Damit können unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden.

Medikamentenanamnese:
Um Ihre Therapie optimieren zu können, müssen wir wissen, welche Medikamente Sie aktuell einnehmen.Auch Ihre Behandlung in den letzten Monaten kann wichtig sein. Gelegentlich können Medikamente Ursache einer Nierenschädigung sein.

Körperliche Untersuchung:
Manche Nierenerkrankungen können mit Veränderungen von Herz, Lunge, Haut, Gelenken, Armen, Beinen oder Lymphknoten einhergehen. Ultraschalluntersuchung der Bauchraumes, insbesondere der Nieren:
Sowohl die Größe als auch die sonographische Beschaffenheit der Nieren können Hinweise auf die Erkrankung geben.

Laboruntersuchungen:
Blut und Urin werden untersucht, um das Ausmaß der Nierenschädigung zu erfassen.
die Ursachen der Nierenerkrankung einzugrenzen.Veränderungen z. B. am Blutbild (Blutarmut), am Salzhaushalt, am Knochenstoffwechsel und am Säure-Basen-Haushalt zu entdecken, die behandelt werden müssen.
In Abhängigkeit von den Ergebnissen werden wir dann möglicherweise weitere Untersuchungen veranlassen.

WELCHE THERAPIEMÖGLICHKEITEN GIBT ES BEI CHRONISCHEN NIERENERKRANKUNGEN?

Ziel der Behandlung bei chronischen Nierenerkrankungen ist vor allen Dingen, die noch vorhandene Nierenleistung zu erhalten und eine Nierenersatztherapie (wie Dialyse) zu vermeiden. Der Krankheitsverlauf muss regelmäßig kontrolliert werden. Je nach Erkrankung sind häufig spezielle Therapiemaßnahmen notwendig. Neben diesen speziellen Therapien gelten für die meisten chronischen Nierenpatienten die nachfolgenden allgemeinen Maßnahmen.

Optimierung des Blutdruckes
Gute Blutzuckereinstellung bei Diabetikern
Abbau von Übergewicht
Vermeidung einer zu eiweißreichen Ernährung
Verringerung der Kochsalzzufuhr mit der Nahrung
Flüssigkeitsbilanz durch regelmäßiges Bestimmen des Körpergewichtes
Rauchen einstellen
Vermeidung von nierenschädlichen Medikamenten
gm