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Manuelle Therapie (MT) und andere Strategien Versuch einer Beschreibung zur Schmerzbekämpfung

Japanische Wissenchaftler sprechen von Heilströmen, die durch MT freigesetzt werden. Nach ihrer Ansicht gäbe es im menschlichen Körper 26 solcher Zonen, die als „Sicherheitsschlösser“ fungieren. Bei zuviel Stress schnappen diese Schlösser ein. Dadurch staut sich Energie. Es kommt zu Blockaden, Verspannungen und damit Schmerzen aller Art.

Diese Symptome sind Warnsignale. Deshalb wird mit MT versucht, die Selbstheilungskräfte des Körpers ohne Medikamente wieder anzuregen. Das Ziel ist, die Heilströme wieder fließen zu lassen. Dabei sollte beim Nachdenken die Hand an die Stirn gelegt werden. Für alle Beschwerden sind bestimmte Bereiche (vgl. dazu das Schema der Fußzonen und der Handflächen). Unterstützend die Finger der einen Hand durch die andere Hand umschließen. Jeder Finger soll den MT-Experten zufolge bis zu 14.000 (!) unterschiedliche Funktionen des Körpers verbunden sein.

Bei der MT werden zudem sogenannte „Triggerpunkte“ erspürt und bearbeitet werden. Dabei handelt es sich um einzelne Muskelfasern, die als härtere Knötchen zu ertasten sind. Die Behandlung kann ziemlich weh tun. MT- Orthopäden sagen, unverändert gäbe es keine völlig schmerzfreie Therapie, der den Triggerpunkten mit speziellen Akupunkturnadeln oder fokussierten Stoßwellen zu Leibe rückt. Außerdem bedienen sich manche Behandler auch noch der Akupressur, die mit der Hand ausgeführt wird.

Die Therapie dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden, sonst bestehe die Gefahr einer Chronifizierung der Schmerzen. Dehnübungen und Muskeltraining  beugen dem vor. Vielsitzern wird geraten, öfter die Position zu wechseln und regelmäßig aufzustehen.

Aus der Vielzahl der Schmerzerkrankungen sei hier die Krankheit „Seasonal Affectice Disorder“ (SAD) besonders hervorgehoben, bei der nachgewiesenermaßen gewöhnlich ein Lichtmangel vorliegt, der die Hormonproduktion des Gehirns aus der Balance bringt. Bei SAD-Patienten, so vermuten Wissenschaftler, sei der Informationsfluss der Sehzellen des Auges zum Gehirn gehemmt. Mit einer sogenannten Lichtdusche (Lampe mit einer Beleuchtung von etwa 10.000 Lux) täglich eine halbe Stunde mit einer Wellenlänge von ca. 4.500 Nanometern könne die Wirksamkeit der Therapie herbeigeführt werden. Kurdauer: Zwei Wochen. Aussage eines Chefarztes einer Klinik für Schlaf- und Chronomedizin dazu: „Während der Lichttherapie können Sie ruhig frühstücken, Zeitunglesen oder etwas anderes tun.“

Zusammenfassend: Bei allen Behandlungsmethoden geht es letztlich immer um eines: die Entschlüsselung des Schmerzcodes, ihn messbar zu machen. US-Forscher arbeiten gegenwärtig an einer Methode, die Schmerzen per Bildgebung feststellen zu können. Dazu nutzen sie eine Neurotechnik, die sogenannte Nahinfrarotspektrokopie (NIRS), die über dem Kopf platzierte Sensoren die Aktivität im Stirnhirn misst. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz erkennen damit die Forscher, wie stark ein Patient tatsächlich empfindet. Es wird vermutet, dass dies auch die Einsatzmöglichkeiten der MRT erheblich erweitert. Nachsatz: Der fast einundneunjährige Autor dieses Beitrages hat als langjähriger
Berichterstatter über die Orthopädie-und Traumatologie-Kongresse in Berlin und gleichzeitiger chronischer Schmerzpatient wie viele andere Kranke auch, darauf gehofft, dass der Durchbruch in der
Schmerzforschung bald gelingt. Vielleicht ist jetzt ein Ansatz in Sicht. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.        

  Dr. Dieter Langer