Der Medicus informiert /Der Wald – eine Entdeckungsreise

Die Waldmedizin hat viele Therapieformen zu bieten

Kaum jemand wird in Abrede stellen wollen, dass der Wald als Ganzes positiv auf uns wirkt – und zwar körperlich wie auch seelisch. Das Wissen darüber ist in jeder Volksheilkunde nachzulesen. Maßgeblich entdeckt hat diese Heilkraft der Natur der japanische Professor Qing Li. Aus seinen Forschungen, die bereits aus den 1980er-Jahren stammen, wuchs allmählich ein neues Wissenschaftsgebiet, das heute weltweit immer populärer wird; die Waldmedizin, Ihre wichtigste Therapieform ist das so genannte Waldbaden. Im Original wird von drei verschiedenen Arten gesprochen: shin (großer Waid), rin (kleiner Wald) und yoku (Baden).

Durch Nase, Mund und Haut gelangen die Terpene (chemische Verbindungen, die in der Natur vorkommen) in unseren Organismus, senken u.a. den Blutdruck, reduzieren Stress und fördern Glücks- und Sexualhormone und stärken so unser Immunsystem.

Im Wesentlichen geht es dabei um einen mehrstündigen, ruhigen Aufenthalt im Wald, der mit verschiedenen Achtsamkeits- und Entspannungsübungen verbunden ist. Das Tempo ist wie der Bewegungsradius relativ gering. Dreh- und Angelpunkt ist die bewusste Atmung. Andreas Fiedler spricht davon,  dass das „Durchatmen“ in dunklen Zeiten, also m. E. die Coronapandemie, das „innere Feuer“ entfacht .

Aus der ganzheitlichen Perspektive betrachtet ist der Atem der fundamentale Vorgang, der uns mit dem Leben verbindet. Das Wort „Atem“ ist verwandt mit dem indischen „Atman“ ( was Lebenshauch, „hohes Selbst“ und auch Seele bedeutet). Etwa 20.000 Mal pro Tag atmen wir ein und aus – allerdings überwiegend unbewusst und in der Regel zu flach. Dabei ist die Atmung der einzige bedeutende physiologische Vorgang, den wir bewusst steuern können.

Aber, wir tun es meist nicht Nur durch längeres bewusstes Ausatmen signalisieren wir unserem Körper, dass er sich entspannen kann. Ist es nicht ein Mangel unseres Systems, dass wir uns die Zeit zum Nachdenken und zur Selbstreflexion nicht nehmen ? Anders ausgedrückt: Unsere Lebensqualität hängt ganz eng mit unserer Atmung zusammen. Nutzen wir doch endlich unser Atemvolumen nicht nur beim Waldbaden, um unsere Lebenserwartung zu verlängern.

Es lohnt sich!

Ein Beitrag von   Dr. Dieter Langer für MEDIENINFO-BERLIN

Foto: GM