Die Zukunft der Pflege

Viele Menschen in Deutschland mit denken mit Sorge an die Höhe ihrer Rente im Alter. Aber genauso viele beschäftigen sich mit der Altenpflege; sei es, dass sie bereits Angehörigen pflegen, sei es, dass sie befürchten im Alter selbst pflegebedürftig zu werden.

 

Der Arbeitgeberverband Pflege e. V. berichtete, dass in den von ihm vertretenen Mitgliedsunternehmen in den Jahren 2015/16 rund 68.000 ihre Ausbildung zur Altenpflegefachkraft aufgenommen haben. Im Schuljahr 2016/17 haben 24.130 Azubis die Ausbildung begonnen. Bemerkenswert ist, dass Menschen, die einen Pflege- oder Gesundheitsberuf erlernt haben, seltener ihren Beruf wechseln. 2013 verblieben 74,4 Prozent in dem erlernten Beruf, während bei anderen Berufen die Verbleib-Quote nur bei etwa 46,7 Prozent lag.

 

Im Jahr 2013 waren insgesamt 465.000 Menschen in der Altenpflege beschäftigt, davon rund 260.000 examinierte Altenpfleger und 205.000 Altenpflegehelfer; 2017 waren es bereits 561.000. Davon waren rund 309.000 examinierte Altenpfleger und 253.000 Altenpflegehelfer, was einer Steigerung von 21 Prozent entspricht.

 

Das Anfangsgehalt für einen examinierten Altenpfleger beträgt 2.675 Euro; mit Zuschlägen 37.540 Euro jährlich. Im fünften Berufsjahr erhält er 3.064 Euro und kommt mit Zuschlägen auf rund 39.600 Euro.

 

Auszubildende erhalten 2018/19 im ersten Lehrjahr 1.090 Euro, das im darauf folgenden Jahr auf 1.140 Euro angehoben wird; im zweiten Lehrjahr werden

1.150 Euro gezahlt, 2019/20 sind es dann 1.200 Euro; im dritten Lehrjahr erhält ein Azubi eine Ausbildungsvergütung von 1.250 Euro, die dann auf 1.300 Euro angehoben wird.

 

Die Pflegeheimkosten in den den einzelnen Bundesländern unterschiedlich, weshalb auch der durchschnittliche Eigenanteil stark differiert. So müssen in Sachsen-Anhalt durchschnittlich 1.200 Euro aufgebracht werden; im Saarland 2.246 Euro und in Berlin 2.098 Euro. Etwa 30 Prozent der Pflegebedürftigen in den Heimen erhalten einen staatlichen Zuschuss.

 

Derzeit liegt dem Deutschen Bundestag der Entwurf für ein Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) vor, das zum 1. Januar 2019 in Kraft treten soll. Es soll nicht nur die pflegerische Versorgung in der Kranken- und Altenpflege verbessern, sondern auch für eine bessere Personalausstattung und bessere Arbeitsbedingungen sorgen. In Zukunft will das Bundesgesundheitsministerium konkrete Vorgaben zum Pflegepersonal machen und Verstöße sanktionieren. Jede vollstationäre Pflegeeinrichtung soll zusätzliches Pflegepersonal erhalten, das von der Krankenversicherung pauschal vollfinanziert wird. Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf sollen für Pflegekräfte zeitlich befristet gefördert werden.

 

Um ausländische Pflegekräfte zu gewinnen wurde die Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte im Mai 2018 gegründet. So sollen in zwei Jahren rund 15.000 Pflegefachkräfte angeworben werden, die bereits im Heimatland Deutschkenntnisse erworben haben. Der Arbeitgeberverband Pflege schlägt zudem vor, dass eine bundesweite zweijährige Weiterqualifizierungsoffensive für 15.000 Pflegehilfskräfte gestartet wird. Nach 188 Stunden und erfolgreich bestandener Prüfung sind sie dann qualifiziert, behandungspflegerische Leistungen durchzuführen, was zur Entlastung der Fachkräfte beitragen würde.

 

Ein weiteres Pilotprojekt ist der Vorschlag, dass bereits jetzt in der Altenpflege Tätige zur Entlastung der der Altenpflege-Fachkräfte beitragen könnten. Hierzu zählen ausgebildete Fachkräfte sowie Helfer- und Assistenten der Berufe: Heilerziehungspfleger, Logopäde, Ergotherapeut, Physiotherapeut, Masseur bzw. medizinischer Bademeister.

 

1999 gab es zwei Millionen Pflegebedürftige; in 2015 waren es 2,9 Millionen.

83 Prozent waren 65 Jahre und älter, ein Drittel mindestens 85 Jahre alt. Mit

64 Prozent waren die pflegebedürftigen Frauen in der Mehrzahl.

 

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird sich bis 2030 die Zahl der Pflegebedürftigen gegenüber dem heutigen Stand verdoppeln und bis 2050 um

100 Prozent steigen.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.