Ein Bischof und ein Bürger

Worte, die weit über Ostern hinaus reichen (sollten)

Die Evangelische Kirche Berlin – Brandenburg hat unter der Überschrift „Friede sei mit Dir“ ein bemerkenswerter Osterheft herausgegeben. Mit einem Begleitwort von Bischof Christian Stöblein, dessen Botschaft weit über das eigentliche Ereignis hinausreicht. Hier einige Grundgedanken: „ Das erhoffe ich (von) Ostern. Dass wir in der Pandemiesorge frei werden. Im Kopf und im Herz. Dass der Krieg im Osten Europas … endlich ein Ende hat und Putins Truppen den Rückmarsch angetreten haben werden.“

Zur gleichen Zeit wendet sich der Bürger Uwe Karsten aus Panketal nahe Bernau bei Berlin mit einem Leserbrief ebenfalls an uns alle.  Wörtlich: „Der ukrainische Präsident hat drei Wünsche geäußert: Waffen, Waffen, Waffen. Warum nicht:Frieden, Frieden, Frieden ? Es wurde doch bereits von erheblichen Fortschritten in den Verhandlungen mit der russischen Seite über einen Waffenstillstand gesprochen. Es bestünde jetzt vielleicht noch eine Chance dazu. Man sollte doch alles versuchen, um einen Waffenstillstand zu erreichen, eine (von Militärexperten erwartete) neue russische Großoffensive einsetzt.“

Wolfgang Ischinger, der angesehene langjährige Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, nannte die aus meiner Sicht fast pathologische Sicht bestimmter deutscher Spitzenpolitiker nach mehr schweren Waffen jüngst „Kriegseuphorie“ und warnte im „Tagesspiegel“ dringend davor. Mir fällt auf, dass der Begriff „Frieden“ in den täglichen Appellen des ukrainischen Präsidenten so gut wie gar nicht vorkommt. Ist das Zufall oder ?                                                                        Dr. Dieter Langer  ?