Es lebe die gut geölte Stimme

Man will es kaum glauben, dass jeder Zweite in Deutschland einen Beruf ausübt, wo eine intakte Stimme Bedingung ist, weiß die Sprechwissenschaftlerin Prof. Ulla Beushausen von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hindesheim. Ihr Hinweis: „Ihre Stimme pflegen sollten also all diejenigen, die auf ihre Stimme angewiesen sind“, denn unser Organismus ist auf Dauerleistung ausgelegt. Aber was sollte man deshalb tun ?

Das Beste, was Sie tun können, ist mit Ihren Kindern oder auch Freunden von Beginn an Lieder zu singen. In einer Studie wurden Probanden gefragt, ob sie im Chor singen. Eine Versuchsgruppe (VG), die das gemacht hat, hatte die signifikant besser ausgebildete Stimme als jene in einer Kontrollgruppe (KG dies nicht getan hatte.

Es ist  wissenschaftlich nachgewiesen, das Singen „protektive Effekte“ schafft. Zugleich ist Feuchtigkeit eine Bedingung. Das Wichtigste ist eine ‚ regelmäßige Flüssigkeitkeitszufuhr, also ausreichend trinken. Stichwort Kehlkopf. Er ist die Verbindung zwischen Rachen und Luftröhre, denn in ihm liegen die Stimmlippen. Dadurch entstehen die Töne, die wir durch die Bewegungen von Zunge und Lippen zu Worten formen.

Die Stimme hat aber auch ihre Grenzen. Jeder Stimmbenutzer, der das beruflich machen muss, sollte sich rechtzeitig um eine Stimmbildung kümmern. Das könne man genauso erlernen wie Tanzen. Expressives Räuspern, lautes Schreien, Nuscheln, Sprechen im Störschall (z.B. gegen Baulärm). All das kann den muskulären Apparat des Kehlkopfes schaden.

Also, die gut geölte Stimme bildet sich nicht von allein heraus. Man muss etwas dafür tun. Richtige Atmung, exakte Körperhaltung sowie die Artikulation spielen eine große Rolle. Nochmals Ulla Beushausen, sie empfiehlt die Vorstellung bei einem Stimmtherapeuten. Vor allem alsbald und nicht erst, wenn man keinen Ton mehr herausbringt. Dr. Dieter Langer,