Geheimnisvolle „Waffen“

Durch erholsamen Schlaf erfolgreich werden

Die Frage „Wie komme ich bloß endlich zu einer gesunden Nachtruhe“ ? bewegt Millionen Menschen in Deutschland tagtäglich. Wenn man selbst betroffen ist, in doppelten Sinne. Als einen absoluten Experten wurde mir der Name Dr. Martin Schlott, Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin, und „Schlafcoach“ genannt, der Autor des Buches „Erfolgsfaktor Schlaf“. Seit vielen Jahren zeigt er Führungskräften, Spitzensportlern und Politikern, wie erholsame Nachtruhe ein  Erfolgsgeheimnis sein kann.

 Auf die Frage „Wie geht das überhaupt ?“ antwortete er so. „Während der Nachtruhe werden wichtige Lebensprozesse gesteuert, die uns in Bestform bringen, Jeden einzelnen Tag, . Also, Schlaf ist wie eine Lego-Platte, das Fundament, auf dem alles aufbaut in unserem Leben. Bei einem Defizit bildet unser Körperbeispielsweise zu wenig Hormone, die verantwortlich für unsere Leistungsfähigkeit sind. Die notwenige Schlafzeit ist sehr individuell – siebeneinhalb bis neun Stunden.“

 Welche wichtigsten Faktoren, die für das Aufladen  unserer Akkus über Nacht notwendig sind, nannte Dr. Schlott diese: „Wir sollten nachts  ausreichend Tief- und Traumschlaf bekommen. Im Tiefschlaf werden unsere Energie-Reserven aufgebaut. Zellerneuerung und Muskelwachstum finden statt. Unser Immunsystem wird gestärkt. Der Traumschlaf hingegen, der vorwiegend in der zweiten Nachthälfte zum Morgen hin stattfindet, ist wichtig für die Kreativität und die Gefühlswelt. Die Voraussetzung dafür schaffen wir tagsüber. Also unbedingt Tageslicht tanken und Sport treiben (aber vor 19 Uhr)…Ich empfehle eine bestimmte Abend-Routine. Eine Stunde vor dem Schlafengehen keine Mediennutzung mehr. Dafür lieber ein warmes Bad oder ein schönes Buch ohne viel Aufregung. So signalisiere ich meinem Körper, dass es Zeit ist runterzufahren.“

 Wenn ich trotzdem nachts wach werde und nicht mehr schlafen kann, obwohl ich noch müde bin, dann rät Dr. Schlott folgende Methode: „Die Situation annehmen und sich nicht darüber ärgern und nicht dauernd auf den Wecker zu schauen…Wenn man merkt, dass man nach fünf bis zehn Minuten  nicht in den Schlaf zurückfindet, aufstehen und etwas Beruhigendes tun ( Atemübungen oder Selbstmeditation). Nachteulen sollten dem vorausgehenden Tag möglichst aktiv gestalten, damit sich der Schlaf-Druck allmählich aufbaut. Darauf achten, dass man den sogenannten toten Punkt (der gegen 22 Uhr kommt) nicht überschreitet. Ins Bett gehen, wenn man merkt, dass man langsam müde wird. Kein Alkohol.“

 Generalisierend kann gesagt werden: Wenn man bisher anders gelebt hat, sollte man seinem Körper eine Zeit der Eingewöhnung einräumen, die von Person zu Person unterschiedlich ist. Nicht mit ihm schimpfen, weil er „ungehorsam“ ist. Geduld und nochmals Geduld – wie mit einem kleinen Kind.                                                                  Dr. Dieter Langer