Hoffnung auf Entspannung

Außer Kontrolle geratene Pandemie erfordert schnelles Handeln

Die gesetzlichen Weichen sind gestellt. Jetzt müssen Entscheidungen her. Vor allem, weil sich zeigt, dass die Corona-Krise ein gesamtgesellscha4ftliches Problem mit vielen Facetten ist. Hier einige Fakten, die auch als Denkhilfen gedacht sind: Der R-Wert (die Reproduktionszahl) beschreibt, wie viele Menschen ein Erkrankter angesteckt hat, muss unter 1,0 gehalten werden (Stand 01.12.21: 0,93). Außer Ärzten sollten unbedingt auch Pharmazeuten in Apotheken zur Impfung herangezogen werden, was auf „breite Zustimmung“ gestoßen ist. Bundesweit haben gegenwärtig von den insgesamt 53.000 Apothekerinnen und Apothekern erst 2.600 eine Impfschulung absolviert. Welchen Einfluss haben Geimpfte und Nichtgeimpfte auf das Infektionsgeschehen: Von zehn Neuinfektionen sind Ungeimpfte an acht bis neun beteiligt. Gleichzeitig müssen Immunisierte bei einer Infektion viel seltener ins Krankenhaus. Zudem sind Geimpfte nur zwei bis drei Tage ansteckend. Bei Nichtgeimpften beträgt dies bis zu acht Tagen.

Jetzt steht die Entscheidung an: Entweder einen nichtgewollten Lockdown für alle (also auch die Geimpften) oder eine allgemeine Impfpflicht. Eine einflussreiche SPD-Politikerin formulierte es so: Dann müssen wir uns eben aus dieser gegenwärtigen Lage ganz einfach „herausimpfen“ (ein herrlicher Begriff, der auch als „Wort des Jahres“ gekürt werden könnte). Herausimpfen unter der Führung des neugebildeten Krisenstabes im Bundeskanzleramt und dessen erfahrenen Stabschef Generalmajor Carsten Breuer. Die Ampel-Koalition will nun endlich von Portugal und Italien lernen. Wie dort soll auch bei uns ein Militär den Kampf gegen die Pandemie anfuhren.

Die allermeisten Bürger dürften den Namen des deutschen Zwei-Sterne-General noch nie gehört haben. Deshalb hier einige Daten: 56 Jahre alt, gebürtiger Sauerländer, krisenerfahren. Er ist seit 2018 Kommandeur des Kommandos „Territoriale Aufgaben der Bundeswehr“. Zuständig also für die Organisation von Einsätzen der Streitkräfte im Inland (zuletzt Hilfe bei der Flutkatastrophe, eingesetzt gegen Waldbrände, Schweinepest und Schneemassen). Also bestens vertraut an zentralen Schnittstellen zu operieren. Auch im Land Brandenburg ist er kein Unbekannter. Von 2016 bis Ende 2017 Abteilungsleiter im Kommando Heer in Strausberg. Der Bald-Bundeskanzler Olaf Scholz sprach von einem „ständigen Bund-Länder-Krisenstab“. Die amtierende Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel möchte, dass dieser Stab „möglicht bald“ die Arbeit aufnimmt. Meine Anmerkung: Tut es doch nun endlich. Die Bürger warten darauf und wünschen einen schnellen Erfolg. Nach Möglichkeit noch vor Weihnachten !

, Dr. Dieter Langer für

MEDIENINFO-BERLIN