In Bayern kommt kein Weihnachtsmann

Wer nicht so scharf ist auf die ganz steilen Anstiege, der findet als Natur-Tourist im Bayerischen Wald winters wie sommers die optimalen Strecken. Wir haben über Weihnachten/Sylvester in der Marktgemeinde Eschlkam im Parkhotel Böhmerwald gebucht – ein Gebiet, geprägt vom sanften Tourismus. Die malerisch reizvoll gelegene Ortschaft gilt als die älteste geschichtlich bekannte Dorfsiedlung im Grenzwald zwischen Bayern und Böhmen (Oberpfälzer Landkreis Cham). Eschlkam liegt am Drachensee und ist Ausgangspunkt des ostbayerischen Jakobsweges. Insofern steht Wandern oder Radfahren durch die urwüchsige Natur des Bayerischen und Böhmerwaldes obenan bei allen touristischen Aktivitäten. Von hier aus sind gut erreichbar die Orte Neukirchen b. Hl.Blut, Sport- und Freizeitzentrum Hohenbogen, Furth im Wald, Bad Kötzting oder Cham, mit ihren Sehenswürdigkeiten, Museen und Kunstprojekten, mit Kirchen und Kapellen (http://www.markt-eschlkam.de).

Parkhotel Böhmerwald


Hotelanlage Böhmerwald

Kurz hinter Eschlkam liegt Warzenried mit dem markanten Parkhotel Böhmerwald im urbayerischen Stil. Doreen und Andreas Schreindorfer managen hier die gefragte Destination, gegründet 1964 von Vater Tony. Der steht für ein echtes Unternehmertum: Schuhmacher, Gastronom, Hotelier, Politiker, Touristiker, Botschafter, Gartler, Musiker usw. Inzwischen eine anerkannte „Dynastie“ bietet das Wellness-Ressort mit Hallenbad, Biergarten, Saloon und eigener Kirche, Kinderwelt und Kinderclub alle Annehmlichkeiten für Familien und Reisegruppen ( www.hotel-boehmerwald.de/ ).

Nicht zu vergessen die ausgezeichnete Küche, veredelt mit Produkten aus der Region und gekrönt vom Koch aus Böhmen. Für das Team steht der Spruch: „Neid musst du dir erarbeiten – Mitleid bekommst du geschenkt.“ Interessant wurde unser Aufenthalt um die Weihnachtszeit, in der wir urbayerische Bräuche erleben konnten: Geschenke am Heiligen Abend bringt das Christkind, nicht der Weihnachtsmann. Krippenspiel der Kinder am Nachmittag; Abends gibt’s Würste, dazu Sauerkraut und Brötchen. Gegen 21.00 Uhr Andacht in der Kirche, begleitet vom begnadeten Dorfchor. Anderntags geht’s ums Christbaumloben, später noch Weihnachtsbaumversteigerung, organisiert von Dorfvereinen. Eine besondere Tradition findet sich im Gasthof Pfeffer im Luftkurort Lam: Hier spielt am 2. Feiertag die Hauskapelle für alle interessierten Männer. Auf Nachtschwärmer wartet nach Neujahr ein Rauhnachttreiben und die Rauhnacht-Party, z.B. in Bayerisch Eisenstein. Eine Empfehlung der besonderen Art.

Wallfahrtskirche Neukirchen

Jedes Jahr ein neues Wanderjahr

Sepp Altmann, Tourismusbeauftragter von Eschlkam, ist seit 25 Jahren Cheforganisator anspruchsvoller Routen im Wanderparadies Bayerischer Wald und Böhmen. Ein Wanderprogramm mit rd. 50 Terminen, das sich regional und überregional großen Interesses erfreut. Überhaupt plädiert Altmann in seinem Netzwerk mit über 1000 Teilnehmern für einen sanften Tourismus. Die von Wanderführern begleiteten Touren führen meist über die Grenzregionen nach Tschechien, z.B. „Über das Künische Gebirge“ oder „Der vergrabene Klosterschatz am Cerchov“

(http://www.markt-eschlkam.de/fileadmin/user_upload/Wanderprogramm_2019.pdf).

Naturidylle BW

Ausflugsziel Nationalpark

Mitfahren bei Angeboten der regionalen Busunternehmen oder mit dem eigenen Auto zum 24.250 Hektar großen Nationalpark Bayerischer Wald – einen lohnenswerten ganzen Tag haben wir dazu genutzt. 1970 als erster Nationalpark Deutschlands gegründet, hat sich ohne Eingriffe des Menschen ein Urwald mit einer einmaligen Artenvielfalt gebildet. Mit den Zentren Lusen bei Neuschönau und Falkenstein bei Ludwigsthal wird den Besuchern ein spannender Start in das Großschutzgebiet geboten. An beiden Orten lädt ein Informationsgebäude zum Erkunden ein. Außerdem geben viele Tier-Freigelände einen Einblick in die ursprüngliche Tierwelt des Bayerwaldes. Dank rund 350 Kilometern markierter Wanderwege, über 200 Kilometern ausgewiesener Radwege und rund 80 Kilometern gespurter Loipen ist der Nationalpark für die jährlich 1,3 Millionen Naturliebhaber wunderbar erschlossen (http://www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de).


Fazit

Im Tourismusbereich will sich die Chamer Region noch fremdenfreundlicher entwickeln. So soll der Öffentliche Personennahverkehr sowohl für Einheimische als auch für Gäste gestärkt werden. Gearbeitet wird an der Ausgabe einer attraktiven Gäste-Card. Alle Touristen sind zudem herzlich eingeladen zu den zahlreichen traditionellen Volksfesten und Vereinstreffen im Landkreis (www.landkreis-cham.de).

Was es nicht gibt in dieser Region des Bayerischen Waldes? Kaputte Straßen, endlose Baustellen, Graffiti, ein stabiles Mobilfunknetz. Jetzt soll aber der Ausbau des Breitbandnetzes forciert werden. Na dann: Grüß Gott. gk

Kontakt: Josef Altmann, Markt Eschlkam, Waldschmidtplatz 2, 93458 Eschlkam, Tel. 09948/940815 E-mail: josef.altmann@markt-eschlkam.de – www.eschlkam.de


Fotos : Bayerischer Wald ©gk