Industriestandort Brandenburg stärken

Beim tradidionellen „Metalldialog“ mit den Sozialpartnern der Metall- und Elektroindustrie in der Staatskanzlei Brandenburg bezeichnete Ministerpräsident Dietmar Woidke diese als „unverzichtbares Rückgrat“ er märkischen Wirtschaft und wies auf die Stärke der Metall- und Elektroindustrie im Land mit 48.000 Beschäftigten allein in den 600 Betrieben mit über jeweils 20 Mitarbeitern hin.   

An dem Treffen nahmen unter anderen der Präsident und der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektroindustrie Berlin-Brandenburg, Frank Büchner und Christian Amsinck, der Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel, und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach teil.

Ministerpräsident Woidke sieht die Metall- und Elektroindustrie in der Hauptstadtregion gut aufgestellt. So seien Umsatz- und Beschäftigtenzahlen der Branche im vergangenen Jahr gestiegen. Woidke: „Die aktuelle Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent für Brandenburg zeigt die überaus positive wirtschaftliche Lage im Land. Dennoch wissen wir alle, dass dies kein Ruhekissen sein darf. Die gewaltigen Umbrüche durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz, die Anforderungen an die Fachkräftesicherung, steigende Strompreise und nicht zuletzt die heraufziehenden Zoll- und Handelshemmnisse weltweit stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen.“ Gemeinsames Ziel von Politik, Unternehmen und Gewerkschaften ist, dass die Branche im Wettbewerb dauerhaft bestehen kann. So unterstützt das Land die Unternehmen seit vergangenem Monat mit Servicestellen zur Verbundausbildung im ganzen Land, um die Nachwuchsgewinnung für die Duale Ausbildung zu unterstützen. Zur Begleitung des technologischen Strukturwandels bietet das Land Förderangebote für Innovationen und Maßnahmen in den Bereichen „Industrie 4.0“ sowie der Energieeffizienz und CO2-Minderung.

Chancen gerade für die Metall- und Elektroindustrie sieht Woidke bei der Strukturentwicklung in der Lausitz. Hier spiele die BTU Cottbus-Senftenberg mit ihren breit aufgestellten und für die Unternehmen im gesamten Land entwickelten Angeboten wie dem IMI – Innovationszentrum Moderne Industrie Brandenburg – , dem Zentrum Effiziente Fabrik und dem Forschungszentrum für Leichtbauwerkstoffe als Ansprechpartner der Industrie eine herausragende Rolle. Diese Angebote werden durch das von der Bundesregierung geförderte Mittelstand-4.0-Kompetennzzentrum Cottbus im Hinblick auf die digitale Qualifizierung von Führungs- und Fachkräften sowie Betriebsräten in den Unternehmen abgerundet.

Dr. Frank Büchner, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME): „Jeder zweite Industriebetrieb in Brandenburg stammt aus der Metall- und Elektrobranche. Unsere Unternehmen arbeiten jeden Tag daran, die großen Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Als Verband der Metall- und Elektroindustrie unterstützen wir sie dabei, neue Geschäftsfelder, Verfahren und Dienstleistungen zu entwickeln, vom 3D-Druck bis zur Künstlichen Intelligenz. Um hier wettbewerbsfähig zu bleiben, ist ein industriefähiges Breitbandnetz an allen wichtigen Gewerbestandorten im Land unverzichtbar. Wir erwarten hier zusätzliche Impulse durch die Digitalisierungsstrategie der Landesregierung. Die digitale Transformation verändert auch die Arbeitswelt und die Anforderungen an die Fachkräfte. Mit unserem M+E-Infotruck zeigen wir jungen Menschen, wie modern und spannend die Industrie 4.0 ist und wie sie bei uns ihre Karriere planen können“.

Die M+E-Industrie ist in hohem Maße darauf angewiesen, dass der Strukturwandel in der Lausitz ein Erfolg wird. Ein starkes Engagement des Bundes bei der Schaffung neuer Infrastruktur in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Verkehr ist für uns unverzichtbar. Der Maßstab ist dabei, die Marke von 20.000 Industrie-Arbeitsplätzen auf Dauer nicht zu unterschreiten. Hier setzen wir auf weitere Unterstützung durch die Landesregierung“.

Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Die Entwicklung der Qualifikation und die Beteiligung der Beschäftigten sind die zentralen Ressourcen in dem vor uns liegenden Transformationsprozess. Tarifbindung und Mitbestimmung sind tragende Säulen eines Innovationsbegriffs, der sowohl die technische als auch die soziale Frage erfasst“.

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach erklärte: „Die Metallbranche ist ein Aushängeschild der brandenburgischen Wirtschaft – und eine ihrer stärksten Säulen. 17 Prozent aller Beschäftigten des verarbeitenden Gewerbes in Brandenburg arbeiten in der Metallindustrie. Damit dieses Schwergewicht sich weiterhin im Wettbewerb behaupten kann, müssen die Unternehmen ihre Arbeits- und Produktionsprozesse mit Hilfe digitaler Technologien modernisieren. Wir unterstützen sie dabei“.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.