Instrument des JAHRES 2021- die Orgel



Foto: © Günter Meißner : Carl-Phillip Emanuel-Bach-Orgel / Hauptkirche St.Michaelis Hamburg

Die Orgel gilt als Königin der Instrumente und ist das größte aller Musikinstrumente, das tiefste und höchste, das lauteste und leiseste. Seit 2017 sind Orgelmusik und Orgelbau durch die UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt. „Jede Orgel ist ein Unikat, weil sie einzig für den architektonischen Raum erbaut wird, in dem sie erklingen soll. Das für den Orgelbau und die Orgelmusik notwendige hochspezialisierte Wissen und die besonderen Fertigkeiten wurden von Handwerkern, Komponisten und Musikern über Jahrtausende entwickelt.“ (Prof. Dr. Christoph Wulf, Deutsche UNESCO-Kommission)

Gemeinsam mit berlinHistory-App haben die Veranstalter vom Landesmusikrat Berlin zum Orgeljahr in Deutschland eine Orgel-App entwickelt, welche die ganze Orgelvielfalt Berlins erlebbar macht. Informationstexte, Bilder, Dispositionen, Klangbeispiele und Videos bringen den großen Orgelschatz direkt aufs Smartphone. Orgelrundgänge und Podcasts runden das digitale Orgelerlebnis ab.       

Orgelband – 365 Orgelkonzerte:

Jeden Tag findet eine Veranstaltung rund um die Orgel statt. Das Orgelband schlängelt sich durch ganz Berlin und Brandenburg. Dabei wandern Orgelpfeifen von Ort zu Ort und verbinden die Konzerte, Workshops, Führungen, Vespern usw. miteinander. Zum Orgelband-Kalender geht es hier. Höhepunkt des Orgeljahres wird der Tag der Orgelsein, an dem neben vielfältigen Konzerten, Workshops, Spaziergängen und Aktionen auch ein Orgeltruck durch Berlin fahren soll. Der „Tag der Orgel“ findet am Tag des offenen Denkmals (12.9.2021) statt.

 Orgelstadt Berlin :

 Mit mehr als 800 bespielbaren und 1435 dokumentierten Orgeln ist Berlin die größte Orgelstadt Deutschlands und verfügt über eine hohe Dichte hervorragender, weithin bekannter Instrumente. Die Bandbreite reicht von der 1755 durch Peter Migendt und Ernst Julius Marx für Prinzessin Anna Amalie von Preußen erbauten Orgel über die 1905 von Wilhelm Sauer im Berliner Dom errichtete, damals größte Orgel Deutschlands mit 113 Registern und 7269 Pfeifen. Sie erstreckt sich bis hin zur europaweit einzigartigen „Migthy Wurlitzer“ im Berliner Musikinstrumentenmuseum oder zur großartigen Berliner Konzerthaus-Orgel. Im Babylon-Kino steht die einzige am originalen Standort erhaltene Kinoorgel Deutschlands und begleitet nach wie vor live die Stummfilme. Berliner Orgeln erklingen in Kirchen, Synagogen, Konzertsälen, Museen, Hochschulen, Schulen, Krankenhäusern, Kinos und sogar in Gefängnissen. Mehr als 80 verschiedene Orgelbauer haben in Berlin ihre Spuren hinterlassen. Fünf Orgelbauer und ein Drehorgelbauer haben auch heute noch ihren Sitz in Berlin.                 

Ausstellung im Instrumentenmuseum  :                                                              

Das Berliner Musikinstrumenten-Museum präsentiert als Beitrag zum Jahr der Orgel die Ausstellung „Klang.Kunst.Konstruktion. Orgeln im Berliner Musikinstrumenten-Museum“. Kaum ein Instrument zeichnet sich durch eine solche Gattungsvielfalt aus wie die Orgel. In den unterschiedlichsten Erscheinungsformen ist die Orgel seit Jahrhunderten Bestandteil kulturellen und musikalischen Lebens in Kirche, Kammer und Konzertsaal. Die Ausstellung beleuchtet die bautechnische, klangliche und musikalische Vielfalt der Orgel im Kontext kultur- und musikhistorischer Entwicklungen. Ziel der Ausstellung ist es auch, durch repräsentative Objektauswahl die Orgelsammlung des Musikinstrumenten-Museums bekannt zu machen und so ein neues Licht auf dessen Bestand zu werfen.

Anlass für das Orgeljahr wie für diese Ausstellung ist in diesem Jahr der 450. Geburtstag sowie der 400. Todestag von Michael Praetorius, dem wichtigsten Orgelexperten und Instrumenten-kundler zu Beginn des 17. Jahrhunderts (www.simpk.de). gk