Käfer – wo seid ihr geblieben ?

Aus der Balance geraten

Überall auf der Welt sind die Ökosysteme aus der Balance geraten. Der Kampf gegen den Klimawandel ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Ein großes Artensterben steht bevor. Auch ein Ost/West-Thema – BRD alt alles gut, DDR alles schlecht.

Kürzlich las ich in unserer Regionalpresse einen außerordentlich interessanten Leserbrief dazu. Wenn man in der Natur gedanklich unterwegs ist, wird man stutzig, wenn man die Käfer, also an ihnen das Artensterben als Maßstab der Naturveränderung in Betracht zieht. Zu DDR-Zeiten musste man sich ganz schön umsehen, wenn man am Wegrand oder auf einer Wiese einen Platz suchte, um sich unbehelligt hinsetzen zu können. Überall wimmelte es nur so von Käfern, Ameisen und sonstigen Kleingetier. Typisch „Zone“ !

Heutzutage kann man sich überall hinsetzen, es krabbelt nichts mehr. Wenn man die sogenannten Langzeitschäden, die die DDR „verursacht“ hat, ins Verhältnis setzt zur gegenwärtigen Umweltpolitik mit den Wirkungen eines übermäßigen Pestizidengebrauchs, die nachgewiesenermaßen das Insektensterben zur Folge hat, stellt man sich die Frage: Käfer – wo seid ihr denn geblieben ? Auf der Suche nach dringenden Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel sollten wir immer zuerst uns fragen. Was können wir tun ?

Der Weltklima-Rat hat für die Erde die Alarmstufe „ROT“ ausgerufen. Bei der Natur haben wir keinen Zeitkredit mehr. Dem Klima sind wir als Menschen völlig egal. Entweder wir begreifen, was die Stunde geschlagen hat oder wir haben den Konsequenzen künftig zu leben. Dann geht es aber um mehr als um Käfer, Kleintierarten und Insekten.

Hoffentlich hat die Ampelregierung das auch völlig begriffen. Bevor die Posten verteilt werden, muss über die Sachen entschieden werden. Und das Thema „Das Klima und wir“ hat auf der Prioritätenliste ganz, ganz weit oben zu stehen.

Dr. Dieter Langer