Kapazitäten für mehr Wohnungen vorhanden
Vor dem morgen im Bundeskanzleramt stattfindenden Wohnungsbaugipfel erklärte der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein: „Wir haben in den letzten zehn Jahren unsere Kapazitäten deutlich aufgestockt und mehr als 120.000 neue sozialversicherungspflichtige Vollarbeitsplatze geschaffen. Darüber hinaus bilden wir auch wieder mehr junge Menschen aus. Nach einem Plus von 7,5 % bei den neuen Lehrverträgen im vergangenen Jahr gehen wir von einem Plus von rund 8 % in diesem Jahr aus.“
Loewenstein wies darauf hin, dass die Branche weitere Kapazitäten aufbauen könne, aber Sorge vor Über-Kapazitäten habe. Er forderte daher eine Verstetigung insbesondere der öffentlichen Investitionen. Denn noch immer werden hier die meisten Aufträge erst Mitte des Jahres vergeben. Eng damit verbunden ist für ihn die Bekämpfung von Schwarzarbeit und Illegalität, denn sie belastet das Image der Branche. „Die Politik muss sich klar zu Qualität und Qualifikation bekennen, das heißt dann aber auch, die Meisterpflicht in einzelnen Berufen wie z.B. dem Fliesenleger wieder einzuführen,“ so Loewenstein.
Neben einer Verstetigung der Investitionen forderte Loewenstein vor allem (Planungs-) Sicherheit. „Daher muss es bei der VOB als rechtlicher Grundlage für die Vergabe, die Vertragsgestaltung und die technischen Normen bleiben. Wir brauchen keine Diskussion über bewährte rechtliche Grundlagen zur Unzeit.“
Schlussendlich erneuerte der ZDB-Präsident eine alte Forderung des Baugewerbes, nämlich sog. Typenhäuser in die Musterbauordnung des Bundes sowie in die Landesbauordnungen aufzunehmen. „Denn modulares oder elementiertes Bauen von bereits durchgeplanten Typenhäusern kann helfen, mehr und schneller zu bauen, ohne Überkapazitäten aufzubauen. Das darf allerdings nicht dazu führen, weitere Plattensiedlungen mit neuen sozialen Problemen zu schaffen,“ erklärte Loewenstein abschließend.
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.