Keine Impfungen möglich

Vom 19. bis 20. Mai 2017 trafen sich die Gesundheitsminister der G20-Staaten in Berlin um über eine Verbesserung des globalen Gesundheitskrisenmanagements zu beraten. Durch die Ebola-Epidemie ist sichtbar geworden, dass ein globales Management zur Bekämpfung der Krankheit nicht funktioniert, wenn man auf ein solches Ereignis nicht vorbereitet ist. Es ist deshalb erforderlich, eine schnellere und bessere Abstimmung zwischen den einzelnen Staaten und supranationalen Organisationen wie der WHO, Hilfsorganisationen und Herstellern von Impfstoffen zu organisieren. Die Gesundheitsminister befassten sich vorrangig mit der Stärkung des Gesundheitswesens in ärmeren Ländern, damit diese auf eine sich formierende Epidemie schnell reagieren können und trotzdem die Versorgung der Patienten mit anderen Krankheiten nicht zusammenbricht. Außerdem wurde das Problem der zunehmenden Antibiotika-Resistenzen beraten.

 

Bei dem Ausbruch plötzlicher Gesundheitskrisen durch Epidemien sollten sehr schnell Impfstoffe zur Verfügung stehen, die allerdings meist noch gar nicht entwickelt sind. Einen neuen Impfstoff zu entwickeln kann bis zu 13 Jahren dauern. Bei der Ebola-Krise wurden Impfstoffe eingesetzt, die bis dato lediglich an Tieren erprobt waren. Die klinische Prüfung wurde innerhalb von neun Monaten abgeschlossen, eine Zulassung durch die WHO ist bis heute nicht erfolgt.

 

Die Ebola-Epidemie 2015/2016 trat in den Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone auf und hätte sich leicht zu einer Pandemie entwickeln können. Von 30.000 berichteten Erkrankten starben und 11.000.

 

Um beim Auftreten einer Pandemie genügend Impfstoffe herstellen zu können, müssen die Hersteller die normale Produktion stoppen, was zu zu einer Unterversorgung mit anderen Arzneimitteln führen kann. Auch der ökonomische Schaden kann für ein Land gravierend sein.

 

Um im Bedarfsfall eine schnellere Impfstoff-Entwicklung und -produktion zu ermöglichen, wurde 2016 die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) gegründet, die Filialen in London und Delhi unterhält und ihre Arbeit im Januar 2017 in Oslo (Norwegen) aufnahm. Finanziert wird das CEPI von Norwegen, Japan, Deutschland, der Bill & Melinda Gates Foundation sowie dem Wellcome Trust mit insgesamt 540 Millionen US-Dollar. Es arbeitet ohne Gewinn und unabhängig von den Geberländern. Vorrangig sollen Impfstoffe gegen Mers, Lassafieber und Nipah hergestellt werden gegen die es bisher keinerlei Arzneimittel gibt. Nach dem Aufruf zur Herstellung dieser Impfstoffe, meldeten sich unter anderen drei Unternehmen aus Deutschland. Die entsprechenden Forschungsaufträge wird das CEPI Ende 2017 vergeben.

 

Mers ist eine schwere Atemwegserkrankung, die vorwiegend auf der arabischen Halbinsel auftritt. Nipah wurde in Malaysia uns Singapur registriert; eine infektiöse Encephalitis, die durch Kontakt mit Schweinen hervorgerufen wird. Das Lassa-Fieber wird in den westafrikanischen Ländern und Namibia wegen seiner hohen Sterblichkeit gefürchtet.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.