Kladower Wochenend-Straßen künftig trocken
Die Straßen in der Siedlung Wochenend West im Spandauer Ortsteil Kladow sollen nicht nur zeitgemäß befestigt bzw. ausgebaut werden, sondern das Gebiet soll auch eine Regenentwässerung erhalten. Damit werden dann die Wege bei Regen passierbar bleiben und der Groß Glienicker See vor eingeschwemmtem Schmutz geschützt werden. In die Planungen durch das Bezirksamt und die Berliner Wasserbetriebe wurden auch die Anwohner in dem zweijährigen Diaglogverfahren einbezogen.
In der um 1920 am Groß Glienicker See errichteten Siedlung waren die Straßen nie solide ausgebaut worden. Fußwege fehlen ebenso wie eine Regenkanalisation. Versickerungsraum ist an den Wegen ebenfalls zu knapp. Bei Starkregen kommt es deshalb immer wieder zu Überflutungen und Einläufen über die Schächte in den schnell überlasteten Schmutzwasserkanal und im Ergebnis zu Verschmutzungen des Sees.
Erste Planungen des Bezirksamtes Spandau, durch neue Straßen Abhilfe zu schaffen, hatten eine Bürgerinitiative auf den Plan gerufen. 2017 wurde deshalb ein Dialogverfahren ins Leben gerufen, an dem sich neben dem Bezirksamt und der Bürgerinitiative auch die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz sowie die Berliner Wasserbetriebe mit ihrer technischen Kompetenz eingebracht haben.
Gemeinsam mit den Anwohnern ist eine Lösung für die Neugestaltung der Straßen erarbeitet worden, bei der verschiedene Techniken kombiniert werden: In den schmalen Straßen im Kern der Siedlung wird das Regenwasser auf der Straßenoberfläche zu Gullys geführt, von denen es dann Kanäle zu einem offenen Becken an der Uferpromenade leiten. Dort wird das Wasser natürlich gereinigt und später füllt es das benachbarte Feuchtbiotop auf. Die umlaufende Uferpromenade und Teile des Ritterfelddamms bekommen statt einer Kanalisation Versickerungsmulden an den Straßenrändern.
„Wir haben gemeinsam mit Anwohnern, Politik und Verwaltung eine so komfortable wie ökologische und vor allem breit akzeptierte Lösung für die Siedlung gefunden“, erklärte Ulrike Franzke, Leiterin des Bereiches Abwasser der Berliner Wasserbetriebe. „Dabei können auch die meisten Bäume und damit das typische Ortsbild erhalten werden“, unterstreicht Baustadtrat Frank Bewig. Dem diene auch der Verzicht auf Gehwege, gefahren und gelaufen wird auf derselben, künftig aber zeitgemäß befestigten Fläche.
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.