Logistiker in Berlin

Vom 25. bis 27. Oktober 2017 fand in Berlin zum 34. Mal der Deutsche Logistik-Kongress unter dem Motto „Neues denken – Digitales leben“ statt, auf dem man sich insbesondere mit den Themen Kostendruck, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Personalmangel beschäftigte. Rund 3.400 Teilnehmer aus rund 40 Ländern nahmen daran teil. Veranstalter war die Bundesvereinigung Logistik (BVL).

 

Professor Dr.-Ing. Raimund Klinkner informierte, dass die „Logistik mit einer Leistung von 258 Mrd Euro im Jahr 2016 und über drei Millionen Beschäftigten der drittgrößte Wirtschaftsbereich Deutschlands und zugleich in wichtiger Motor für wirtschaftliches Wachstum und den Arbeitsmarkt ist“. Weiter führte er aus: „Logistik sichert unseren Wohlstand, ist erfolgsrelevant und trägt unmittelbar zum Ergebnis aller Wirtschaftsbereiche bei. Sie ist Treiber des digitalen Wandels und ihr kommt eine hohe Verantwortung zu – gesellschaftlich, wirtschaftlich und betriebswirtschaftlich“. Um dieser Verantwortung gerecht werden zu können, bedarf es zukunftssicherer Rahmenbedingungen.

 

Das konjunkturelle Gesamtbild ist hervorragend. Nach Aussage von Wirtschaftsforschungsinstituten hat der Aufschwung der deutschen Wirtschaft an Stärke und Breite gewonnen, was auch das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte. Der Wirtschaftsbereich Logistik rechnet daher zum Jahresende 2017 mit einem Umsatz von 264 Mrd Euro. Die Prognose für das Jahr 2018 liegt bei

2,2 Prozent Wachstum gegenüber 2017.

 

Im weiteren wies Professor Wimmer darauf hin, dass die BVL einen offenen Brief an die Mitglieder des Deutschen Bundestages gerichtet hat, in dem sie auf die teilweise marode Verkehrsinfrastruktur hinwies und Investitionen in Erhalt und Ausbau fordert. Gleichzeitig wurde zur weiteren Digitalisierung der Ausbau von Glasfaseranschlüssen angemahnt. Um Staus, Lärm und Emissionen in den Städten zu minimieren, sollten ganzheitliche Lösungen angestrebt werden. Für die neue, digitalisierte Arbeitswelt soll die Schul- und Bildungspolitik international wettbewerbsfähig gemacht werden um dem voraussehbaren Mangel an Arbeitskräften zu begegnen. Planungsverfahren und die Realisierung von Projekten sollten unbedingt beschleunigt werden.

 

Diesjähriger Träger des Deutschen Logistik-Preises ist die Robert Bosch AG, die von der 17-köpfigen Jury aus zehn Bewerbern ausgewählt wurde, berichtete Professor Dr.-Ing. Thomas Wimmer. Die Geschäftsmodelle von Bosch umfassen Waren und Dienstleistungen aus rund 100 Ländern, 20.000 direkten aktiven Lieferanten,

270 Fertigungswerken, 800 Lagerstandorten und eine Viertelmillion Kunden. Das gesamte Produkt- und Service-Spektrum reicht vom OEM-Geschäft bis hin zu Konsumgütern. Mit Supply Chain Network Design (SCND) wurde ein ganzheitlicher Logistikansatz für alle entwickelt. Jedes einzelne Segment wurde hinsichtlich Organisation, Verantwortung, Methoden, Prozessen und IT neu aufgestellt. Die vier Segmente Transport, Warehousing, Packaging und Foreign Trade wurden zeitgleich, jeweils einzeln und in ihrem Zusammenspiel neu gestaltet und ausgerichtet. Somit konnte Bosch beeindruckende Ergebnisse erreichen, die es zu

würdigen galt.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.