„Hopfen und Malz, Gott erhalt´s“

Märkischer Bierbotschafter in spe lässt grüßen

„Wir sind alle durchgekommen“, so kurz und bündig schätzte Uwe Oppitz, Geschäftsführer des Vereins der Brandenburger Kleinbrauereien die Lage nach den ersten drei Corona-Wellen ein. Insgesamt gibt es in unserem Land 25 Kleinbrauereien, 20 davon arbeiten im  Verein zusammen. Seit diesem Jahr auch die Brauer aus Bernau.

Die Erste Bernauer Braugenossenschaft hielt kürzlich ein zünftiges Fest auf dem Gutshof in Börnicke anlässlich des ersten Jahrestages ihres Braurechts ab, dass vor einem Jahr, im August 2020, Bürgermeister Andre` Stahl verliehen hatte.  6.000 Liter Bier produzieren derzeit die Bernauer Braugenossen (gegenwärtig gibt schon 650) und wollen bald auf 10.000 Liter kommen. Drei Biersorten bieten sie gegenwärtig an. Dazu kommt ein saisonales, derzeit ist es das Rotweizen. Vor fünf Jahren war das genossenschaftliche Bier noch eine – wie man so sagt – „Schnapsidee“. Inzwischen ist es im Herzen der Stadt und ihrer Menschen angekommen.

Zur Geschichte: Im Mittelalter wurde in der Hussitenstadt in fast jedem zweiten Haus Bier gebraut. Es soll damals insgesamt 146 Braustellen gegeben haben. Und diese Tradition soll wiederbelebt werden. Deshalb gründete sich im Mai 2016 die „Erste Bernauer Braugenossenschaft e.V.“.

Anfang September d. J. wird in der Berliner Landesvertretung Brandenburgs der dritte märkische Bierbotschafter, der Schauspieler Jörg Schüttauf gekürt. Seine Vorgänger waren der Boxer Axel Schulz (2017 – 2019) und Dieter („Maschine“) Birr (2019 – 2021) von der inzwischen aufgelösten Kultband „Puhdys“.

Das Besondere des Brauvereins sei der Zusammenhalt und die Vielfalt bei der Präsentation ihrer Biere. Beispiel: Einmal im Jahr und zwar zum „Tag des Bieres“ im April brauen die Vereinsmitglieder auf dem Gelände der Landwirtschaftsausstellung in Paaren-Glien gemeinsam ein Bier. Das wird dann zugunsten eines Naturschutzprojektes in der Prignitz verkauft. Mit dem Erlös kümmert man sich um günstige Lebensbedingungen des Brandenburger Wappentieres, des Rotmilan. Eine wahrlich tolle Idee.

Mit der Berufung des neuen Bierbotschafters ist auch eine Weltpremiere geplant, die aber noch geheimgehalten wird. Das könnte mit der Brandenburger Bierstraße zusammenhängen. Einer Bierkarte, auf der sich die einzelnen Bierhäuser selbst vorstellen können. Ich habe auf der großen Party für das Bernauer Braurecht den Eindruck gewonnen, an Ideen scheint es den beruflichen „Biermenschen“  wahrlich nicht zu mangeln.                                                           Dr. Dieter Langer