Margot Honecker und die verbotene Liebe

Mit einem Film über die DDR-Volksbildungsministerin startet am Sonntag,6. August, um 20.15 Uhr die diesjährige Staffel „GeschichteMitteldeutschlands“ im MDR-Fernsehen. Margot Honecker galt als politische Hardlinerin, die bei ideologischenVergehen keine Milde walten ließ.

Dabei begann ihre Karriere aus Sichtder Partei mit einem Fehltritt. „Geschichte Mitteldeutschlands“ schautzurück auf die Zeit, als die spätere Ministerin noch Margot Feist hieß und fragt, wie die ehrgeizige FDJ-Funktionärin aus Halle zur linientreuen Dogmatikerin und mächtigsten Frau der DDR wurde.

Erzählt wird der Dreieckskonflikt zwischen Margot Feist, dem 15 Jahre älteren Erich Honecker und dessen damaliger Ehefrau Edith Baumann. Erich Honeckers Verbindung mit Edith Baumann galt nicht nur als parteigewollt, sondern auch als parteigelenkt. Dass diese Ehe an derAffäre mit der jungen FDJlerin zerbrach, blieb nicht ohne Folgen.

Als Disziplinarmaßnahme wird Margot Feist für anderthalb Jahre zum Studiumnach Moskau geschickt. Ihren Geliebten Erich und die gemeinsame, erst sieben Monate alte Tochter muss sie in der DDR zurücklassen – eine harte Prüfung für die junge Mutter, die sie nie vergessen wird. Der Film zeigt eine unbekannte, verletzliche Seite Margot Honeckers in einer Zeit, als von der gefürchteten „Frau Minister“ noch keine Rede ist. Historiker und Weggefährten wie der letzte DDR-Ministerpräsident Hans Modrow ordnen das Geschehen in die damalige Zeit und den politischen Kontext ein. Die junge Margot Honecker wird gespielt von Karoline Teska (Jahrgang 1988), einer gebürtigen Hallenserin. Im Anschluss an den ersten neuen Film der Doku-Reihe steht ab 21.00 Uhr eine weitere „First Lady“ der DDR im Mittelpunkt. Das MDR-Fernsehen wiederholt die Folge „Lotte Ulbricht – Zwischen Parteidisziplin und Mutterrolle“. Der Film beleuchtet das schwierige Verhältnis der Ehefrauvon DDR- Staatschef Walter Ulbricht zu ihrer Adoptivtochter.

Quelle: MDR