Mireille Mathieu auf Welttournee 2018

 Im Friedrichstadt-Palast lag das Publikum ihr zu Füßen 

Die „Diva mit Bodenhaftung“, mit Spitznamen „Der Spatz von Avignon“ auch bekannt, wurde 1946 in eben diesen Avignon als älteste von insgesamt 14 (!) Geschwistern in ganz einfachen Verhältnissen geboren. Außergewöhnliche Disziplin und ausgeprägte Leidenschaft zeichneten die Karriere der gerade mal 1,53 Meter großen Mathieu auf den Weg bis nach ganz oben aus. Unverändert ein Weltstar mit fast 72 Jahren.

1966 gab sie ihr erstes Deutschlandkonzert. Ebenfalls im Friedrichstadtpalast- den alten. Auch zu ihrem 50. Bühnenjubiläum machte sie 2015 hier Station. Und jetzt gestaltete sie ihren Konzertabend zu einem Triumph – eine Symbiose aus Charisma. Können und Liebenswürdigkeit. Nach jedem Lied brachte ihr das Publikum Blumen und ganz persönlich gehaltene Geschenke auf die Bühne.

Sie bedankte sich bei jedem Einzelnen, lies sich umarmen und auf die Wange küssen. Nichts wirkte auch nur einen Augenblick kommerziell und ging allen zu Herzen. Keiner wird diesen Abend wohl vergessen können. Einmalig. Ein bekanntes Berliner Tagesblatt schrieb zutreffend: ..Man möchte die Wiederholungstaste drücken, wenn das in einem Livekonzert möglich wäre.*‘ Eine gebürtige Französin, seit 20 Jahren in Berlin lebend, äußerte: „Sie auf der Bühne zu sehen, ist ein unglaubliches Geschenk“.

 

Ihre ausgewählten Liedtitel präsentierte sie in der jeweiligen Landessprache. Alle kamen auf ihre Kosten. Dabei stimmte alles. Vom Äußeren der schwarze Pagenkopf, das knielange schwarze Kleid bis hin zur bekannten glasklaren unverwechselbaren Stimme mit dem gerollten R. Übrigens: Sie nahm in ihrem Berufsleben über 1.200 Songs in elf Sprachen auf und war als Weltstar die erste westliche Künstlerin, die in VR China auftrat. Die Strahlkraft ihrer Stimme ist trotz ihres Alters ungebrochen. Die leichten Probleme beim Gehen sind eher ein Markenzeichen als ein Makel. Kurzum: Das Ende ihres Erfolgs ist nicht abzusehen. Wie sagte doch einer vom Fußball, den wir alle kennen, einmal schnoddrig: .,Das war’s noch lange nicht!“. In diesem Sinne bis zum nächsten Mal. liebe Mirielle Mathieu.

Ein Beitrag für MEDIENINFO-BERLIN von – dila – Niederlausitz-Dahme-Spree Magazin