Neues Herz für die Rathausuhr

Das rund 60 Jahre alte Uhrwerk im Turm des Roten Rathauses hat seine besten Zeiten hinter sich. Nachdem zuletzt immer häufiger Reparaturen notwendig waren, muss es nun ausgetauscht werden. Die goldenen Zeiger der Turmuhr werden deshalb ab heute bis einschließlich 26. März 2018 auf 12 Uhr stehen bleiben.

Das rund 60 Jahre alte Werk der Berliner Rathausuhr zeigte vor allem im vergangenen Jahr immer öfter altersbedingte Verschleißerscheinungen, etwa an den Lagerbuchsen sowie der Aufzugvorrichtung. Zudem entspricht das komplizierte mechanische Werk nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik und fiel in den letzten Jahren trotz verschiedener Reparaturen bereits mehrfach aus. Nach einer Havarie im Jahr 2016 mussten einige Teile sogar nachproduziert werden. Die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) beschloss deshalb, einen Austausch des Uhrwerks vornehmen zu lassen. Die Rathausuhr wird daher ab heute bis einschließlich 26. März 2018 ihren Dienst einstellen.

„Wir freuen uns, dass wir mit dem Werkaustausch der Rathausuhr neues Leben einhauchen können. Die Rathausuhr gehört mit zu den Wahrzeichen der Stadt und soll nun möglichst lange ohne Unterbrechung laufen“, so Sven Lemiss, Geschäftsführer der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH.

Mit der technischen Umsetzung des Austausches wurde die Firma C.F. Rochlitz betraut. Der Turmuhrenhersteller kümmert sich bereits seit 1990 um die Wehwehchen der Rathausuhr und wird das mechanische Werk durch ein elektrisches ersetzen. „Wir betreuen die Rathausuhr mittlerweile seit fast 30 Jahren, sind seitdem alle drei Monate vor Ort zur Inspektion. Die vielen Macken und Verschleißerscheinungen, die so ein altes Uhrwerk mit sich bringt, nahmen im vergangen Jahr immer mehr zu. Deshalb war es einfach an der Zeit, ein neues Antriebswerk einzubauen“, erklärt Klaus Lumbeck, Inhaber der Firma C. F. Rochlitz. Neben der Turmuhr im Roten Rathaus ist die 1824 gegründete Firma für über 70 Objekte in Berlin und Brandenburg, darunter auch die Rathausuhren in Steglitz, Tempelhof und Neukölln, verantwortlich. Mit dem Wechsel des Werks werden bis zu drei Techniker rund eineinhalb Wochen beschäftigt sein. Dabei wird das bisherige Antriebswerk von den Umlenkgetrieben der Zeigerwerke getrennt. Das neue Antriebswerk wird dann mittels Adapter mit den Zeigerwerken verbunden.

Die Uhr im Roten Rathaus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom Mannheimer Turmuhrenfabrikanten Johann Mannhardt gefertigt. Die Konstruktion stellt allein aufgrund ihrer Dimensionen – die vier Ziffernblätter haben einen Durchmesser von 4,75 Metern – eine Besonderheit dar. Das Glockenspiel erklingt alle 15 Minuten mit dem Ton C sowie zu jeder vollen Stunde im Ton D. Seit 2006 bleibt die Uhr jedoch aufgrund von Anwohnerbeschwerden in der Zeit von 22 bis 6 Uhr stumm.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.