Neufassung und Ergänzung:

Resilienz und MusikDie heilende Kraft zweier unähnlichen Sachverhalte

Der Begriff „Resilienz“ kommt aus dem lateinischen „resilire“ und kann zu deutsch mit „abprallen“ oder „zurückspringen“ übersetzt werden. Es beschreibt die psychische Widerstandskraft eines Menschen und da alle Menschen Unikate sind, hat deren Widerstandskraft also auch unikaten Charakter.

Man unterscheidet zwischen sogenannter roher Resilienz, die den Menschen von der Natur (z.B. Genetik) aus mitgegeben wird und der beeinflussbaren Resilienz, die jeder im Verlaufe des Lebens erlernt (oder auch nicht). Damit wird auch die Frage beantwortet, ob man Resilienz trainieren kann. Meditations- und Atemtechniken zum Beispiel helfen den Menschen, psychisch stabiler zu werden. Grundsätzlich gilt: Positives wahrnehmen und Negatives ausblenden. Ich stelle mir abends sehr oft die Frage: Was ist heute gut gelaufen ? Was habe ich richtig gemacht. Oder sich selbst die Frage beantworten: Schwarzseher trifft auf Stehaufmännchen – wer sollte siegen ?

Sebastian Mauritz, ein Resilienztrainer, schätzt die Lage so ein: „Die übergroße Mehrzahl der Menschheit ist extrem resilient. Wäre das nicht so, dann würde es sie schon längst nicht mehr geben“. Unterschiedlich sei nur das Ausmaß dieser Fähigkeit, die zum Teil vererbt, also genetisch bedingt sei. Ein großer Teil entwickele sich in der Interaktion mit der Umwelt.

Und damit wären wir u.a. schon bei der Musik und damit auch bei der Mathematik. Die Musik ist erstaunlicherweise eng mit der Mathematik verknüpft. Mozart erfand eine Methode, Musik mit Hilfe eines Würfels zu komponieren. Nach seiner Ansicht werde jeder einzelne Ton von vier großen Variablen bestimmt: Dauer, Lautstärke, Höhe und Klangfarbe und sorgt dabei für manchen AHA-Effekt.

Das Frankfurter Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik hat durch eine Untersuchung mit 5.000 Versuchspersonen herausgefunden, dass Menschen mit einer vorwiegend positiven Grundstimmung die Musik vor allem als Ersatz für soziale Interaktionen (z.B. während der Corona-Pandemie) benutzten. Sie bezeichnen das als „Coronamusik“.

Drittes Beispiel: Musik beruhigt, entspannt und lindert sogar Schmerzen. Wer auch noch dazu singt, setzt auf die heilende Kraft des Singens. Denn Singen befreit den Geist und sorgt für gute Laune. Wann immer sich schlechte Laune anschleicht – einfach lossingen und die schlechte Laune niedersingen. Fachleute auf diesem Gebiet sprechen von einem Zaubermittel. In diesem Sinne hat sich der englische Schriftsteller Thomas Carlyle (1795 – 1881) so geäußert: „Die Musik ist die Sprache der Engel.“

Einen hohen Stellenwert räumte der Pianist, Dirigent, Humanist und Weltbürger Daniel Barenboim der Musik ein. Er ist beseelt von der Idee, dass Musik den Menschen zum Besseren verändern kann. Barenboim vereint musikalisches Genie mit der ständigen Suche nach Aussöhnung. Nicht ohne Grund nennt man ihn einen „Brückenbauer“. Kaum eine andere Persönlichkeit hat die Welt in den vergangenen Jahrzehnten so aktiv geprägt wie er. Sein Credo lautet: „Ich bin immer glücklich, wenn ich musizieren kann“, sagte der inzwischen Achtzigjährige. Inzwischen hat der Krankgewesene über das Jahresende wieder erste Konzerte dirigiert.

Meditative Musik habe die Kraft auch zu einer „Sinfonie des Waldes“ zu werden, weil große klassische Komponisten sich in ihrer Arbeit von der Natur inspirieren ließen, z.B. durch die Gesänge der Nachtigall und daraus klangschöne Werke komponierten. Das heißt: Musik ist ein bedeutender Faktor in unserem Leben, den wir nutzen sollten.

Kürzlich hat eine Brandenburger Zeitung die Frage gestellt: „ Wie können Kinder Zugang zur internationalen Welt der Musik finden ?“ Hier ihre Antwort: „Die Buchreihe ‚

„Große Klassik kinderleicht„ des Amors Verlags erzählt Geschichten über die wichtigsten Künstler und Künstlerinnen sowie klassische Musikstücke und ermöglicht Kindern ab fünf Jahren, spielerisch verschiedene Musikstile zu erleben – von Oper über Ballett bis hin zu Jazz und Blues:“ Übrigens: Zum Serienstart sind fünf Bücher erschienen und zwar „Die Zauberflöte“, „Der Nussknacker“, „Der Karneval der Tiere“, „Der Triumph in London“ und schließlich „ Rhapsody in Blue“. Weitere Bücher zu Musikstücken sollen folgen. Den Büchern liegen zudem Hörbuch-CDs bei. Man kann dem Verlag nur Dank sagen, dass er die Klassik für unsere Jüngsten zugänglich gemacht hat und damit dem Gedanken gefolgt ist, dass Musik unser Leben reicher macht.

Dr. Dieter Langer