Ostdeutsche Markenzeichen

Alleinstellungsmerkmale aus Brandenburg und MV

Der Mensch und der Kohl sind eine Jahrtausende währende Liebesbeziehung. Lacht mal nicht, ihr Mitmenschen – es stimmt ganz einfach. In fast allen Breitengraden auf der Welt wird diese Pflanze gepflanzt, verarbeitet und zugleich geschätzt und geliebt. Der Kohl in ungezählten Varianten. Im Land Brandenburg gibt es die Region Prignitz seit mehr als 400 (!) Jahren den Knieperkohl. Eine rustikale Speise als Kulturgut, besonders in der Kleinstadt Pritzwalk. Beinahe jede Familie hat für diese ungewöhnliche Sorte Kohl ihr ganz eigenes Rezept. Eine Familie hat seit dem 1990er-Jahren besonders viel für diese kulinarische Tradition getan. Das sind Elke und Horst Fenske.

Wer durch den Ort fahrt, kann sie nicht übersehen: Eine bunt bemalte Fassade , mit einem winkenden Fuchs auf zwei Beinen. Das ist der Knieperfuchs, das Symbol der Gaststube „Deutsches Haus“. Der Knieperkohl-Fuchs ist eigentlich Elke, die Chefin. Der Horst hat sich im Laufe der Zeit reingefuchst. Insbesondere in die lange Geschichte dieser Spezialität, von der es heißt, sie reiche bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück. Damals wurde der Knieperkohl eingesalzen und für den Winter wie Sauerkraut haltbar gemacht. Als typisches Winteressen wird der Kohl eher fett gegessen und mit Speck, Pellkartoffeln sowie einem deftigen Stück Fleisch (Eisbein, Kassler) oder mit Knackwurst. Früher brauchten die Leute auf dem Feld oder im Wald viel Energie. Aufgrund des hohen Fettgehalt habe das Essen öfters „im Bauch gekniffen“, also „gekniepert“, wie es im alten Dialekt heißt. Übrigens: Der „Kniepermarkt“ hat die traditionelle Saison 2021 in Pritzwalk eröffnet.

Ein ganz anderes Alleinstellungsmerkmal ist mit der Geschichte der Strandkörbe verbunden. Acht davon befinden sich auf der Reise von der Insel Usedom nach Dubai. Diese Stücke der Firma Korbwerk in Heringsdorf und sollen auf der Weltausstellung Expo in Dubai Teil der Länderwoche des Landes Mecklenbug-Vorpommern Ende Januar 2022 werden. Die Expo 2020 war wegen der Pandemie erst vor vier Wochen eröffnet worden und dauert nunmehr bis März 2022. Auf Wusch der Landesmarketing-Gesllschaft MV rüstet der Korbwerk-Chef Dirk Mund zwei der Acht Körbe vor Ort in Dubai noch mit Musikboxen für Meeresrauschen und Möwengeschrei aus, damit die Besucher eine Vorstellung davon kriegen, was alles als Gestaltungsmöglichkeiten für Strandkörbe möglich ist. Übrigens: Seine Firma ist die älteste Strandkorbmanufaktur Deutschlands und bereits seit 1925 im Geschäft.

Diese Marketing-Aktion steht unter dem Motto „Ostsee, Seebäder, regionales Handwerk und Nachhaltigkeit“ im Sinne eines MV-Markenzeichens. Usedomer Strandkörbe sind bereits bei Expos in Shanghai und Mailand zum Einsatz

gekommen. Sie sind ein Teil des Spiegelbildes der Leistungsfähigkeit ostdeutscher Länder auch bei anderen großen Messen.

Dr. Dieter Langer