Ostfriesland stellt sich vor: Aurich

Auricher betrachten Ihre Heimat immer noch als heimliche Hauptstadt, denn der Ort mitten in der einstigen Reichsgrafschaft war bis 1744 Residenz und Verwaltungszentrum der ostfriesischen Grafen und Fürsten aus dem Häuptlingsgeschlecht der Cirksena und behielt diesen Rang bis zur Auflösung des Regierungsbezirkes Aurich bei. Bis 1744 war das Städtchen sogar Schauplatz einer Doppelherrschaft: Die ostfriesischen Landstädte hatten nämlich die Finanzhoheit über Ostfriesland inne und regierte das Fürstentum von daher mit. Die ostfriesische Landschaft als Nachfolgerin für Landstädte, heute ein Regionalverband für Kultur und Wissenschaften, zählt darum mit ihren Geschichtsträchtigen „Ständesaal“ in der Gegenwart zu den besuchswerten Sehenswürdigkeiten der Kreisstadt. Ansonsten behielt Aurich bis heute den Charakter einer Beamtenstadt und vor dem Schloß von 1852 sollte jeder mal gestanden haben. Der ehedem fürstliche Marstall von 1732 mit Arkadengang, Ziergitter und großmächtigen Giebelwappen ist der eindrucksvollste Bestandteil der friedlich daliegenden Schloßplatzes. Angenehm berührt wird der Tourist außerdem in der Umgebung der Auricher Lambertikirche, am Hohen Wall und auch in der ausgesprochen gelungenen Fußgängerzone. Das moderne Aurich ist nämlich ,Umfragen Zufolge, Ostfrieslands beliebteste Einkaufstadt. Besuchen Sie doch einmal Aurich und lassen Sie sich überraschen.

Text /Foto: (C) Günter Meißner