Sächsische Weinstrasse 2024 Teil III

Die letzte Teilstrecke führt von Dresden über Pillnitz nach Pirna. Auf der idyllischen Elbestrasse nähern wir uns dem Weinbau Lutz Müller. Seinen Hofladen und Weinkeller erreichen wir über die Einfahrt zum Schloß Albrechtsberg. Das preußische Anwesen mit wechselvoller Geschichte wird heute als Veranstaltungsort genutzt. Müllers Weingut steht für Dresdner Weine der exklusiven Lagen „Dresdner Elbhänge“ und „Pillnitzer königlicher Weinberg“. Der Familienbetrieb blickt auf eine lange gärtnerische und landwirtschaftliche Tradition zurück, die mehrere Generationen zurückreicht. Ein Hobbyweinberg in Pillnitz weckte in den achtziger Jahren die Leidenschaft für den Weinbau, der jetzt seit 1995 professionell erfolgt. Im Weinkeller probieren wir einen köstlichen Sommerwein, der auch diesen Namen trägt.

Vinothek Müller

 Nicht weit weg treffen wir Winzer Ronny Beier auf seinem „Königlichen Weinberg“ von Friedrich August II. in Wachwitz am Steinberg. Er macht gemeinsam mit seinem Nachbarn von der Genossenschaft gerade Rebpflege. Seine Weinsorten seit 1999 sind u.a. Müller Thurgau, Weißer Burgunder, Rotling und Riesling.

Winzer Beier mit Nachbar Freytag
Weinbergkirche „Zum Heiligen

Auf ausdrückliche Empfehlung fahren wir zum Königlichen Pillnitzer Weinberg mit der Weinbergkirche Zum Hl. Geist. Gelegen direkt oberhalb von Schloß und Park Pillnitz. Eine urkundliche Ersterwähnung des Weinbaus hier liegt mehr als 600 Jahre zurück. Eigentümer dieses inzwischen denkmalgeschützten Kulturgutes ist der Freistaat Sachsen, als „Erbe“ des Königreiches Sachsen. Eine Weinbaugemeinschaft, ein Zusammenschluss von Freizeitwinzern, ist der Hauptpächter. Angeboten werden Weinverkostungen und Führungen. Mit dabei sind die „Königlichen“ auch beim jährlichen Elbhangfest. Dieses Jahr Nr. 31 Ende Juni zwischen Loschwitz und Pillnitz: Wo der Wein regiert, herrscht Kultur, da ist der Himmel klar und die Menschen lächeln.

Weinberge

Nach diesem weitläufigem Gelände mit Fernblick nähern wir uns dem nächsten Höhepunkt: Weingut Klaus Zimmerling. Hier verbinden sich Wein und Kunst auf eine einzigartige Weise. Das liegt an MAŁGORZATA CHODAKOWSKA , Malerin und Bildhauerin; die Partnerin des Winzers. Ihr begegnen wir gleich bei der Ankunft als sie eine Pressegruppe aus Holland betreut. Das 4,5 ha große Weingut zeigt sich als eine perfekt nach Süden ausgerichtete und an eine Stufenpyramide erinnernde Rysselkuppe. In diesem Ambiente entdecken wir die anmutigen und grazilen Skulpturen, die Sehnsucht nach der inneren Ruhe, die Suche nach dem inneren Gleichgewicht thematisieren. Für die besten Kunstwerke wurde eine architektonisch beeindruckende Galerie gebaut. Vor dem Besuch der Vinothek eine kleine Warnung. Hier sind die Elbweine nicht gerade preisgünstig.

Weingut Zimmerling

Alles fürs Gleichgewicht

Nach soviel Kunst und teuren Wein steuern wir gen Pirna, dem Ende der Sächsischen Weinstrasse. Hier besuchen wir den kleinen Weinberg von Winzer Winn. Er betreibt den Weinbau seit 1996 nach dem Motto: Wein mit Charakter – so natürlich wie möglich. Seine Weine haben Ihren Prägestempel von der Natur und den dort vorherrschenden Boden- und Wetterverhältnissen bekommen. Allerdings sieht es für dieses Jahr – wie auch für andere Elbewinzer – nicht so günstig aus. Aktuelle Winn-Nachricht: „Nach der frostigen Nacht vom 22./23. April, müssen wir leider feststellen, dass wir 2024 keinen Wein lesen werden. Wir sind zu nahezu 100% durch Frostschäden betroffen. Habt bitte deshalb Verständnis, wenn wir vom aktuellen Jahrgang keinen ab Hof Verkauf mehr machen können“. So eng sind also die Weinbauern von der Natur und ihrem Schicksal abhängig. Was auf alle Fälle aber stattfindet, sind die Tage des offenen Weingutes im August. In allen Weinbergen an der Elbe in Sachsen.

Weingut Winn

 Für unsere Tour in 3 Etappen hatten wir eine angenehme Pension in Radebeul gefunden. Im Rietzschkegrund bei Frau Nippgen. 200 Meter davon entfernt liegt der Winzerhof Rößler. Die Einladung in die Straußwirtschaft wurde gern angenommen. Seine fruchtigen Weine gedeihen am Rande des Lößnitzer  Naturschutzgebietes. Auf den Weingütern der Sächsischen Weinstrasse werden insgesamt 67 verschiedene Rebsorten angebaut. Sehr zum Wohle!

Txt.&Fotos:  ©OK

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Weinhof Rößler