Schloss Cecilienhof erstrahlt in neuem Glanz

Cecilienhof : SPSG

Kulturministerin Martina Münch hat an der Veranstaltung zum Abschluss der umfangreichen Sanierungsarbeiten von Schloss Cecilienhof teilgenommen und das Schloss als herausragenden Ort der Geschichte gewürdigt. „Schloss Cecilienhof ist sowohl Teil des Weltkulturerbes der Preußischen Schlösser und Gärten als auch ein Ort weltpolitischer Bedeutung. Als Teil der preußischen Park- und Schlosslandschaft steht das Schloss für die Zeit der zu Ende gehenden Hohenzollern-Herrschaft und ist zugleich untrennbar mit der Potsdamer Konferenz verknüpft, bei der 1945 über die Nachkriegsordnung Deutschlands und Europas entschieden wurde – mit weit reichenden Folgen bis heute“, so Münch. „Nicht nur Schloss Cecilienhof, auch die zahlreichen weiteren Ensembles der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg sind außergewöhnliche historische Zeugen und ziehen jedes Jahr viele Besucherinnen und Besucher an. Seit 1990 wurden mehr als 300 Millionen Euro in die Erhaltung der Museumsschlösser, Sammlungen und Gärten sowie weiterer Anlagen investiert. Ich freue mich, dass wir der Stiftung gemeinsam mit dem Bund und Berlin bis 2030 weitere 400 Millionen Euro für dringend notwendige Sanierungs- und Investitionsprojekte bereitstellen können. Damit können wir das Weltkulturerbe der preußischen Schlösser und Gärten dauerhaft sichern und entwickeln.“

Im Rahmen der 2014 begonnenen Hüllensanierung des Schlosses Cecilienhof hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) unter anderem die Fassaden wiederhergestellt, die Wand- und Deckenfassungen restauriert, die technische Infrastruktur erneuert sowie ein neues Beleuchtungskonzept in den Schlossräumen installiert. Die Baumaßnahmen wurden mit rund 10 Millionen Euro aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Bundes sowie der Länder Brandenburg und Berlin für die preußischen Schlösser und Gärten finanziert. Zudem wurden die Außenanlagen des Prinzenhofs und des angrenzenden Blumengartens mit finanzieller Hilfe des Vereins ‘Freunde der preußischen Schlösser und Gärten‘ denkmalgerecht wiederhergestellt.

Das Schloss Cecilienhof ist der letzte Schlossbau der Hohenzollern in Potsdam. Es wurde von 1913 bis 1917 als Wohnsitz für das Kronprinzenpaar Wilhelm von Preußen und Cecilie von Mecklenburg-Schwerin errichtet. Unter der Leitung des Architekten Paul Schultze-Naumburg erbauten die Saalecker Werkstätten im Neuen Garten eine Residenz im Stile eines englischen Landhauses. Sie diente bis 1945 als Domizil für das Kronprinzenpaar und dessen Familie. Schloss Cecilienhof ist ein Erinnerungsort der Zeitgeschichte: Der englische Premierminister Winston Churchill, der amerikanische Präsident Harry Truman und der sowjetische Diktator Josef Stalin legten hier im Sommer 1945 im Rahmen der Potsdamer Konferenz die Nachkriegsordnung Deutschlands und Europas fest. Seit 2012 trägt Schloss Cecilienhof das Europäische Kulturerbe-Siegel ‘Stätten des Eisernen Vorhangs‘. Seit der Gründung des Museums Schloss Cecilienhof im Jahr 1952 besuchten mehr als 14 Millionen Menschen das Schloss.

Vom 17. bis zum 20. Jahrhundert entstanden in den Residenzen der brandenburgisch-preußischen Herrscher Schloss- und Gartenanlagen, die internationale Berühmtheit erlangten. Die preußischen Schlösser und Gärten wurden nach 1918 verstaatlicht und als Museen zugänglich gemacht. Im Jahr 1990 wurde ein Teil der Schlösser und Gärten in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Der im Jahr 1995 per Staatsvertrag zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg errichteten Stiftung Preußische Schlösser und Gärten obliegt die Pflege, Restaurierung und wissenschaftliche Bearbeitung der Kunstsammlungen sowie der rund 300 baulichen Anlagen und der mehr als 750 Hektar Garten- und Parkflächen. In Potsdam gehören dazu unter anderem Schloss und Park Sanssouci, der Neue Garten mit dem Marmorpalais und Schloss Cecilienhof sowie Schloss und Park Babelsberg. Zudem werden im Land Brandenburg die Schlösser und Parks in Sacrow, Rheinsberg, Caputh, Paretz und Königs Wusterhausen sowie das Schlossmuseum Oranienburg von der Stiftung betreut. Der Bund und die Länder Brandenburg und Berlin finanzieren gemeinsam die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten mit jährlich knapp 40 Millionen Euro. Weitere Mittel erhält die SPSG über ein Investitionsprogramm der drei Länder.

PM