Silvesterfeuerwerk mit Folgen?
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.
Das diesjährige Silvesterfeuerwerk dürfte bei vielen Menschen in Deutschland zwiespältige Gefühle auslösen. Umfragen haben ergeben, dass die Mehrzahl der Befragten gut auf das alljährliche Feuerwerk verzichten könnten. Schön anzusehen, produziert es Unmengen von Dreck und Abfall, verpestet die Luft und hat immer wieder unliebsame gesundheitliche Folgen. So erleiden Tausende Menschen ein Knalltrauma, wenn ein Böller zu laut ist oder zu nah an den Ohren explodiert. Folge davon sind oft Schäden im Ohr oder sogar ein dauerhafter Hörverlust. „Wir sollten schon allein aus medizinischen Gründen darüber nachdenken, ob Raketen und Böller alternativlos sind, das neue Jahr zu begrüßen“, so Dr. Utta Petzold, Ärztin bei der BARMER.
Wer auf Feuerwerk nicht verzichten wolle, soltle sich zumindest der Risiken bewusst sein. Bleibende Schäden durch ein Knalltrauma könnten ab etwa 140 Dezibel entstehen. „Aus medizinischer Sicht ist es sinnvoll, dass in Deutschland zertifizierte Böller nur bis 120 Dezibel zugelassen sind“, so Petzold. Kommt es trotz Vorsicht und genügend Abstand nach der Silvesterböllerei doch zu Symptomen wie schlechtem Hören, einem Gefühl verstopfter Ohren, Schwindelgefühlen oder Pfeifen im Ohr, könnten dies Anzeichen für ein Knalltrauma sein.
Doch nicht nur ein Knalltrauma könne zur schmerzlichen Erinnerung an die Silvesternacht werden. „Dringen Schmauchspuren in die Haut ein, sollten sie sofort von einem Mediziner entfernt werden“, sagt Petzold. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die körpereigenen Abwehrzellen Rußpartikel aufnähmen und eine schwer zu beseitigende „Tätowierung“ aus Schmutz entstehe. Wenn die Silvesterböllerei zu Brandverletzungen führe, sollte man diese einige Minuten kühlen, am besten unter fließendem Leitungswasser. Nicht geeignet sind dafür Eis oder sehr kaltes Wasser. Zudem sollte man Verbrennungen nicht mit Puder oder Cremes behandeln, weil sie die Wunde verkleben. Offene Brandblasen sollten mit einem sterilen Wundverband abgedeckt und dann ärztlich versorgt werden, rät die Medizinerin.