Sorgen der Automobilindustrie

Neue Herausforderungen erwarten die Automobilindustrie. Es wird nicht nur mit dem Rückgang der Konjunktur durch handelspolitische Unsicherheiten gerechnet, sondern der struturelle Wandel durch den Bau von Elektro-Autos, der Digitalisierung sowie das autonome Fahren wird umfangreiche Veränderungen mit sich bringen. Derzeit sind in der Automobilindustrie 835.300 Mitarbeiter beschäftigt, wobei befristete Arbeitsverträge derzeit nicht verlängert werden. Zudem wird das Instrument der Kurzarbeit wieder eingesetzt und an Stelle von drei Schichten werden in einigen Automobilwerken nur noch zwei Schichten gefahren. Es wird bis Ende 2019 mit einem Rückgang der Beschäftigten gerechnet; 2020 wird dieser Trend noch ausgeprägter sein.

Neben der Kapazitätsanpassung ist die Modelloffensive in vollem Gang. Bis 2023 soll das Angebot an Elektro-Autos von 50 auf über 150 Modelle ansteigen.  50 Mrd Euro werden die Unternehmen bis 2024 in die Elektromobilität investieren; dazu kommen weitere 25 Mrd Euro für die Digitalisierung. Bisher wurden in Deutschland 86.000 E-Fahrzeuge zugelassen. Gleichzeitig muß die Ladeinfrstruktur ausgebaut werden. 20.000 öffentliche Ladepunkte sind derzeit vorhanden; erforderlich sind bis 2030 jedoch eine Million, zusätzlich 100.000 Schnellladepunkte und mehrere Millionen private Ladepunkte, wobei die deutsche Automoilindustrie bis 2030 in ihren Unternehmen 100.000 Ladepunkte einrichten will.

Die politischen Rahmenbedingungen müssen sich verbessern, insbesondere sollten die Steuern reformiert werden.  Die Ertragssteuerbelastung beträgt in Deutschland 31,7 Prozent; im OECD-Durchschnitt in 2018 lediglich 24,7 Prozent. In den Ländern USA, Frankreich, Italien, und Belgien läßt sich ein Trend zur Senkung der Gewinnsteuersätze erkennen, dem sollte sich Deutschland anschließen. Ein Wettbewerbsnachteil sind die Strompreise, die für die Inudstrie im Vergleich zu den europäischen Nachbarn zu hoch sind. 52 Prozent des Strompreise sind Steuern, Abgaben und die EEG-Umlage. Aufgabe der Bundsregierung ist es, den freien Wettbewerb weltweit sicherzustellen.

Für das Gesamtjahr 2019 wird mit 80,1 Mio Pkw auf dem Weltmarkt gerechnet.Das ist ein Rückgang von 4,1 Mio Pkw. Hauptursache ist der chinesische Markt, der 2019 mit 20,9 Mio Pkw unter dem Vorjahr mit 23,3 Mio Pkw liegen wird. In den USA geht der Light-Vehicle-Mark zurück und in Euro verharrt der Verkauf von Pkw auf Vorjahresniveau. Die Automibilindustrie muß auf allen Märkten wirtschaftlich erfolgreich sein. Nur so behält sie ihre Innovationsstärke und kann weiter wachsen. Es ist jedoch ein Rückgang auf den Auslandsmärkten zu spüren. Drei von vier in Deutschland produzierten Autos gehen in den Export. Die Pkw-Inlandsproduktion ging jedoch zwischen 2017 und 2019 von gut 5,6 Mio auf 4,7 Mio Fahrzeuge zurück.

Um die Klimaziele zu erreichen werden andere Antriebsstoffe verwendet werden müssen: Bio-Kraftstoffe, synthetische Kraftstoffe bzw. Wasserstoff. Auch damit beschäftigt sich die Automobilindsutrie.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / DelaPress.