Sorgen und Ängste

Zum 26. Mal hat das R + V Infocenter rund 2.400 Menschen nach ihren größten Sorgen rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit befragt. Wie im vergangenen Jahr belegen die Ängste vor Terror mit 71 Prozent und vor politischem Extremismus mit 62 Prozent die Spitzenplätze. 61 Prozent der Bundesbürger befürchten, dass es durch den weiteren Zuzug von Ausländern zu Spannungen zwischen den Deutschen und den bereits hier lebenden Ausländern kommen könnte – Platz drei der aktuellen Studie.

 

Fast die Hälfte der abgefragten Sorgen gehen über die 50-Prozent-Marke hinaus. Das betrifft mit 58 Prozent die Kosten für die Steuerzahler durch die EU-Schuldenkrise. Auf dem Höhepunkt der Krise waren sogar 70 Prozent besorgt, weil die Bundesrepublik Deutschland überproportional aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und ihrer Bonität hierfür haftet. Ebenfalls 58 Prozent der Befragten sind besorgt über Schadstoffe in Nahrungsmitteln, wobei die Befragung bereits vor dem Skandal der mit dem Reinigungsmittel Fibronil belasteten Eiern erfolgte. 57 Prozent befürchten, dass Bevölkerung und Behörden durch den Ansturm von Asylbewerbern überfordert sein könnten; Naturkatastrophen wie Überflutungen und Wirbelstürme ängstigen 56 Prozent.

 

Bereits 2016 zweifelten viele bereits daran, ob die Politiker ihren Aufgaben gewachsen sind. Vor einem Jahr waren es noch 65 Prozent; derzeit sind es zehn Prozent weniger. Mit 52 Prozent hegen viele Menschen Ängste im Alter zu einem Pflegefall zu werden und steigende Lebenshaltungskosten befürchten 50 Prozent.

 

Angst vor höherer Arbeitslosigkeit haben nur noch 26 Prozent, wobei die Ängstlichkeit nach einem Höchststand von 68 Prozent im Jahr 2005 kontinuierlich abgenommen hat.

 

Die größten Ängste der Deutschen beziehen sich auf eine schwere Erkrankung, Krieg mit deutscher Beteiligung, Gefährdung des Euro durch die EU-Schuldenkrise, eine schlechtere Wirtschaftslage und damit verbunden ein sinkender Lebensstandard im Alter. Mit nur 17 Prozent befürchten der Menschen das Zerbrechen ihrer Partnerschaft.

 

Am ängstlichsten sind die Frauen, die sich insbesondere vor Terror, Krankheit und Pflegebedürftigkeit fürchten. Die ängstlichste Altersgruppe sind die 40- bis

59-Jährigen, die bereits auf einige Jahre Lebenserfahrung zurückblicken können. Am gelassensten sind die Menschen bis zum Alter von 20 Jahren.

 

Das Zerbrechen der wirtschaftlichen und militärischen Partnerschaft mit den USA befürchten mit nur 34 Prozent überraschend wenige. Vermutlich auch deshalb, weil außenpolitische Probleme sie nicht direkt betreffen.

 

Fazit der Befragung: Die Deutschen suchen Sicherheit und Stabilität auf allen Gebieten. Die Aufgabe der Politiker ist es, die Sorgen der Bevölkerung ernst zu nehmen.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.